Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Abend und ich freue mich, dass du eingeschaltet hast. Ich weiß nicht, ob du bewusst eingeschaltet hast, weil du weißt, worum es heute geht oder vielleicht bist du gerade zufällig hier, aus purer Neugier.
Falls du mich noch nicht kennst, mein Name ist Veit Lindau. Und ich bin heute hier, um dich auf eine gewisse Art und Weise mit dir selbst zu verheiraten. Und bevor du jetzt denkst, “Alter, hast du einen an der Waffel?”, lade ich dich ein, mir ein paar Minuten zuzuhören.
Dann wirst du merken, das macht durchaus Sinn. Doch zuerst habe ich eine Frage an dich. Lass uns kurz innehalten und erlaube dir einfach mal, in deine letzte Woche zurückzukehren, in deine Erinnerung.
Einfach mal nur die letzte Woche. Wenn du magst, schließ auch deine Augen und frag dich, okay, war das das Leben eines Menschen, der sich selbst richtig gut kennt, der sich versteht, der weiß, was er braucht?
War das das Leben eines Menschen, der sich selbst treu gewesen ist? Und zwar nicht nur in den Momenten, die sich gut angefühlt haben, sondern auch in den beschissenen Momenten. Wenn du schwach warst, wenn du einen Fehler gemacht hast.
Würdest du sagen, dass die letzte Woche das Leben eines Menschen repräsentiert hat, der sich selbst das schenkt, was wir manchmal anderen Menschen, wenn wir sie heiraten, vor dem Altar versprechen. Zumindest erst mal als ein Gelöbnis.
Nämlich diesen Menschen zu achten und zu ehren, ihn kennenzulernen, ihn sehen zu lernen und ihm treu zu sein in guten und in schlechten Zeiten. Schau, ich werde heute Abend über Selbstliebe reden und ich stehe heute bewusst nicht vor dir als jemand, der dieses Thema gemeistert hat, sondern als jemand, der genauso wie du, was das Thema Selbstliebe betrifft,
immer wieder an den Anfangspunkt zurückkehrt und sich immer wieder neu und tiefer die Frage stellen muss, habe ich überhaupt verstanden, was es bedeutet, mich selbst zu lieben. Es ist super easy zu sagen, ja, ja, ich lieb mich selbst.
Es ist einfach aufzuschreiben, “Ich bin ein Wunder”, aber es ist etwas ganz anderes, in unserem profanen, weltlichen Alltag, uns selbst wirklich treu zu sein. Ich bin mir relativ sicher, dass die meisten von euch, wenn sie diese ehrliche Innenschau halten, feststellen, ne, wenn ich ganz ehrlich bin, an manchen Stellen bin ich über meine Grenze hinausgegangen.
An manchen Stellen hätte ich nein sagen sollen. An manchen Stellen hätte ich eigentlich gerne Pause gemacht, aber ich habe gedacht, das passt jetzt gerade nicht. Es gab da dieses eine Gespräch, da hätte ich, wenn ich mir wirklich treu gewesen wäre, den Mund aufgemacht und meine Wahrheit ausgesprochen.
Aber ja, ich habe es nicht gemacht, weil ich Angst davor hatte, was passiert. Es gab diesen einen Moment, in dem ich, wenn ich frei gewesen wäre, größer, frecher gedacht hätte und diese Möglichkeit geschnappt hätte, meinen Wunsch direkt geäußert hätte, etwas riskiert hätte, mich noch mehr gezeigt hätte.
Es gab diese eine Möglichkeit, wo ich gespürt habe, dass jemand über meine Grenzen tritt, dass mir das nicht gut tut, dass es zu laut ist, dass es zu nah ist, dass es zu unsensibel ist. Und ich habe nichts dazu gesagt.
So, es gibt diese vielen kleinen Momente, in denen wir uns verraten, aber es gibt auch die großen Momente. So viele Menschen stehen am Montagmorgen auf und schleppen sich zu einer Arbeitsstelle, die sie nicht wirklich glücklich macht.
Wie viele Menschen sitzen in Beziehungen, die sie nur noch aus Pflichtgefühl aufrechterhalten, und fragen sich insgeheim, ist es das wirklich gewesen? So, ich möchte dich einladen, diesen heutigen Abend mit mir gemeinsam zu nutzen, um dich so ganz ehrlich, ganz frisch, ganz neugierig zu fragen, bist du dir selbst treu?
Die Inhalte dieses Abends kommen aus einem meiner absoluten Lieblingsbücher, die ich geschrieben habe. Das ist für mich immer schwer, wenn ich im Podcast gefragt werde, okay, Veit, was sind denn so deine Lieblingsbücher?
Also mittlerweile habe ich 30 Bücher geschrieben, aber ich kann definitiv sagen, dass es zwei Bücher gibt, die mich persönlich ganz, ganz stark bewegt haben, die mir sehr unter die Haut gegangen sind.
Das ist einmal “SeelenGevögelt”, mein allererstes Buch und dann mein zweites Buch, “Heirate dich selbst”. Ich werde später noch erzählen, warum für mich persönlich das Thema Selbstliebe so essentiell ist.
Ich möchte heute Abend mit dir darüber sprechen, was es aus meiner Sicht bedeutet, sich radikal selbst zu lieben. Und warum dies tatsächlich eine Revolution bedeutet? Und mir ist natürlich klar, das sind große Worte.
Aber ich hoffe, dass du am Ende dieses Abends verstehst, was ich mit radikal meine und auch verstehst, dass das in der heutigen Zeit immer noch einer echten Revolution gleichkommt. Dafür werde ich acht essentielle Tugenden vorstellen, die es aus meiner Sicht braucht, um Selbstliebe aus einer wohlklingenden Blase herunterzuholen auf die Erde und tatsächlich zu leben.
Und am Ende möchte ich dir ein einziges radikales Geheimnis vorstellen. Nur so viel verraten: es ist wirklich radikal, es ist extrem schlicht und es ist extrem powerful. Und wenn du dieses Geheimnis wirklich begreifst, wenn du es wirklich beherzigst, dann wird dies einen signifikanten Unterschied, einen positiven Unterschied in der Beziehung zu dir selbst ausmachen.
Es gibt einen Grund, warum ich dir es heute vorstelle, also einen Anlass, und das ist das Buch feiert gerade sein 10-jähriges Jubiläum. Das freut mich natürlich riesig. Ich kann mich noch gut daran erinnern, also damals habe ich so in den Anfangsschuhen meiner Autorenschaft gestanden und ich habe das Buch geliebt, ich habe das Thema geliebt, und ich wollte so sehr, dass der Funke überspringt.
Und ich freue mich natürlich jetzt nach 10 Jahren zu sehen, dass sich das Buch mittlerweile zum echten Longseller entwickelt hat. Und ich sehe heute noch auf Instagram ganz oft in Stories Menschen, die sich selbst gerade geheiratet haben.
Übrigens, alle, die gerade immer noch denken, das ist doch nur eine verrückte, versponnene Idee. Folge mir, du wirst sehen, das macht total Sinn, sich selbst zu heiraten. Es ist 10 Jahre her und dennoch behaupte ich, das Thema ist aktueller denn je.
Wir leben in einer Zeit, die so verrückt ist, die so rasant ist, die so herausfordernd ist, die aus allen verschiedenen Richtungen an uns zerrt, so dass die meisten von uns versucht sind, den Mittelpunkt ihres Lebens zu verlieren.
Das heißt, es ist super easy, heutzutage gelebt zu werden. Von außen nach innen, den Impulsen zu folgen, den Reizen, den Dingen, die die Gesellschaft von uns will, den Dingen, die unsere Mitmenschen von uns wollen.
Und während unser Leben vor 10 Jahren im Vergleich zu heute noch relativ langsam war, es ist jetzt mittlerweile so schnell geworden und in einer gewissen Weise so spektakulär laut, dass es für mich persönlich, also auch für mich persönlich, die größte Herausforderung überhaupt ist, mir selbst treu zu sein.
Ja, und es ist gerade auch für mich persönlich relevant, es ist zehn Jahre her und es ist tatsächlich so, dass ich mich gerade für mich selbst mit den Themen des Buches beschäftige. Vielleicht hast du es mitbekommen, ich durfte im letzten Jahr eine Auszeit nehmen und wenn ich sage, ich durfte, stimmt es nicht ganz, sondern ich musste.
Ich musste für mehrere Monate Stopp machen, weil ich einfach fertig war. Und natürlich bin ich gefragt worden von vielen Menschen, hey, Veit, wie kann das sein? Du bist ein Coach, du unterrichtest Coaches, du lehrst diese ganzen Themen.
Wie kann es sein, dass du in so ein Burnout rutschst? Ganz simpel. Weil ich das, was ich in diesem Buch geschrieben habe, für einige Jahre nicht mehr praktiziert habe. Und es war tatsächlich so, dass ich mir in dieser Auszeit auch einige meiner Bücher wieder vorgeknöpft habe, mich erinnert habe und mir hat es total gut getan und gleichzeitig war es auf eine gesunde Art und Weise auch peinlich.
Also zu sehen, dass ich es vor zehn Jahren schon wusste, intellektuell gewusst habe und auch praktiziert habe und es einfach im Laufe der Zeit aus den Augen verloren habe, hat mir ein bisschen wehgetan und es war gleichzeitig befreiend.
So, das heißt, wenn ich heute Abend zu dir spreche, spreche ich tatsächlich auch zu mir. Ich weiß, dass diese Themen für mich in meinem Leben gerade essenziell sind. Ich würde dir gerne zu Beginn eine Geschichte erzählen, nämlich wie ich überhaupt zu dem Thema Selbstliebe gekommen bin.
Wenn du mich vor 30 Jahren gefragt hättest, hey Veit, wie steht’s mit der Selbstliebe, magst du dich eigentlich, ich hätte sehr wahrscheinlich nicht mehr gewusst, was du damit eigentlich meinst. Ich war so weit von mir weg.
Ich habe mich so sehr mit äußeren Leistungsmaßstäben identifiziert, dass ich sehr wahrscheinlich zu dir gesagt hätte, ja doch, ich mag mich. Aber das hat mich gestört. Ich mochte mich, wenn ich gute Leistungen gebracht habe.
Ich mochte mich, wenn ich funktioniert habe. Ich mochte mich, wenn andere Menschen mir gesagt haben, dass ich toll bin. Aber in mir drin, das sehe ich jetzt rückwirkend, gab es einen Kern, der vor sich selbst weggerannt ist.
Und
ich bin damals als junger Mann aus einem unbewussten Leidensdruck heraus auf die Suche gegangen. Und vielleicht kennst du das. Ich habe angefangen, Bücher zu lesen. Ich habe mich angefangen, mit Spiritualität zu beschäftigen.
Ich habe angefangen zu meditieren. Ich bin zum Yogaunterricht gegangen. Ich habe mir verschiedene Lehrer weltweit gesucht. Ich habe unglaublich viele Dinge ausprobiert. Ich möchte dir von einem Schlüsselerlebnis erzählen.
Ich weiß nicht genau, wie lange es her ist, aber ich schätze jetzt mal so ziemlich 32 Jahre. Ich war damals allein in einem Wald in Süddeutschland. Und ich war in einer gewissen Art und Weise verzweifelt.
Weil ich wollte, und du wirst vielleicht lachen, aber vielleicht kennst du das auch, ich wollte unter allen Umständen Erleuchtung. Ich war so pappsatt mit dieser Welt. Ich bin einfach nicht klar gekommen mit dieser Welt.
Für mich war total klar, die Welt ist das Problem. Und ich wusste, die einzige Lösung ist Erleuchtung. Und ich saß in diesem Wald. Ich glaube, ich hatte eine Woche gefastet, ich war so eh schon relativ dünnhäutig und dann dachte ich damals, okay, ich probiere jetzt einfach mal Pilze aus, Magic Mushrooms.
Das ist etwas, was ich heutzutage nicht mehr empfehlen würde, wenn überhaupt in einem wirklich rituellen Kontext. So, ich war damals ein Jungspunt, ich war neugierig, ich war gierig nach Erfahrung. Ich hatte damals einen Freund gefragt, ob er mir ein paar Pilze besorgen könnte.
Hat er gemacht. Was er mir nicht dazu gesagt hat, ist, dass die Portion Pilze, die er mir besorgt hatte, ungefähr das Dreifache einer normalen Portion war. So, ich sitze in diesem Wald, ich mache mir ein Feuer, ich bin allein und ich bin total verbunden mit diesem Gefühl von, ich brauche Freiheit, ich brauche Erleuchtung und ich nehme die Pilze.
Ich erzähle dir jetzt nicht meine gesamte Reise, aber du kannst dir vorstellen, Dreifache Dosis, es war krass. In dieser Nacht war Vollmond und von einem Moment möchte ich dir gern erzählen. Es war ein Moment, in dem ich auf diesen Vollmond starrte und dieser Vollmond sich plötzlich auf mich zu bewegte.
Also musst du dir vorstellen, der kam tatsächlich runter auf die Erde und zwar ungefähr in einem Abstand von fünf Metern. Und er war dann nicht mehr der Mond, sondern er verwandelte sich in eine überirdische Quelle von Licht.
Und dieses Licht strahlte eine bedingungslose Liebe aus, so wie ich es noch nie in meinem Leben zumindest nicht bewusst erlebt habe. Und natürlich könnte man jetzt sagen, ja, es ist doch klar, du hast ein Halluzinogen genommen, etc., aber ich bin hundertprozentig sicher, dass das, was ich in diesem Moment erfahren habe, also dass ich dem dorthin nahe gekommen bin, dass es diese Quelle der Liebe tatsächlich gibt.
Und dieses Licht wusste alles von mir. So, wenn ich seitdem Nahtoderfahrungen lese von Menschen, die beschreiben, wie sie einer Quelle aus Licht in einem Tunnel begegnen, dann glaube ich, dass es genau dieses Licht gewesen ist.
Ich stehe also als junger, frustrierter, unzufriedener Mann vor diesem Licht, mittlerweile nackt im Wald. Und diese Liebe ist so unermesslich schön, so fast unerträglich schön für mich, dass ich einfach weiß, mit jeder Zelle meines Körpers weiß, das ist mein Zuhause.
Das ist das, wonach ich immer gesucht habe. Und ich war in diesem Moment bereit zu sterben. Ich war in diesem Moment bereit, alles hinter mir zu lassen, meine Liebesbeziehung, meine Ausbildung, meine Familie, die gesamte Welt.
Es hat mich nicht mehr die Bohne interessiert. So, ich verstehe seitdem Menschen, die in Kontakt gekommen sind mit diesen Lichtern, die sagen, hey, ich habe wirklich Schwierigkeiten, hier in dieser Welt wieder Fuß zu fassen.
Ich wende mich diesem Licht zu und ich bin bereit, in dieses Licht einzugehen und das Gefühl war damals wirklich, okay, wenn ich mich diesem Licht hingebe, dann löse ich mich auf, dann bin ich weg.
Und das war das, was ich wollte. Nichts weniger. Ich gehe jetzt auf dieses Licht zu, ungefähr bis auf einen Meter heran. Es wird unerträglich schön und süß und ich bin bereit zu sterben. Aber das Licht beginnt, vor mir zurückzuweichen.
Ich gehe einen Schritt hinterher. Das Licht weicht weiter vor mir zurück. Ich wieder hinterher. Das Licht wieder weg. Ich bleibe stehen. Einfach, was willst du? Was kann ich tun? Und dann, und es ist schwierig zu vermitteln, weil das Licht hat natürlich nicht mit menschlichen Worten zu mir gesprochen, kam eine absolut deutlich klare Botschaft.
Und wenn ich die in Worte packen sollte, dann war es: Du Idiot. Glaubst du, dass du aus Zufall auf der Erde gelandet bist? Glaubst du, dass der Sinn deiner Inkarnation darin besteht, von hier wegzukommen?
Du hast nichts gecheckt. Deine Aufgabe ist es, die Unvollkommenheit des menschlichen Daseins in dir und in allen Menschen vollständig lieben zu lernen. Wenn du gelernt hast, im Dreck die Schönheit zu sehen, in der Hässlichkeit die Anmut zu sehen,
wenn du gelernt hast, dich in deiner ganzen Unvollkommenheit mit all deiner Schwäche, mit all deiner Idiotie, vollständig anzunehmen, wenn du durch diese Welt gehst und wirklich jeden einzelnen Menschen, jedes Wesen so bedingungslos lieben kannst, wie ich das gerade für dich tue, dann lass uns darüber reden, dass wir dich wieder abholen.
Und dann war das Licht weg. Und es war kalt. Und ich stand in diesem Wald und ich hatte das Gefühl, der Zug meines Lebens, auf den ich die ganze Zeit gewartet habe, hat kurz gehalten und ist ohne mich weitergefahren.
Und ich habe geheult wie ein Schlosshund. Und dann ist die Botschaft erstmal so richtig in mir angekommen. Und es hat gesessen. Ich habe sie gehört. Und wenn du so willst, dann ist das einer der vielleicht drei bis fünf wichtigsten Schlüsselmomente in meinem Leben.
Und ich teile ihn hier mit dir, weil ich dir gerne erklären möchte, dass für mich Selbstliebe nicht irgendein Psychokonzept ist, sondern Selbstliebe bedeutet zu verstehen, warum wir hier sind. Verstehe, dass Inkarnation bedeutet, mit all unserem Bewusstsein, mit all unserem Mitgefühl in unserer Menschlichkeit anzukommen.
So, ich bin seitdem ein Schüler dieser Liebe. Und ich habe seitdem tausende Male versagt. Ich habe tausende Male über mich gerichtet. Ich bin tausende Male ungeduldig mit mir gewesen. Ich habe tausende Male über andere Menschen gerichtet.
Und doch komme ich immer wieder zu dem Punkt und erinnere mich daran, dass die Aufgabe meines Lebens darin besteht, mich selbst so lieben zu lernen, wie dieses Licht mich geliebt hat. Und ich weiß, dass es, wenn es mir gelingt, mich so zu lieben, dass ich auch dich so lieben kann.
Und andersherum genauso. So, das ist der Kern für mich von radikaler Selbstliebe. Und es ist mir wichtig, von Anfang an mit dir zu teilen, weil wir natürlich zum Thema Selbstliebe auch ganz viel Burschetten können.
Wir können uns in Konzepten verirren, aber im Kern ist es eigentlich etwas unglaublich Einfaches und gleichzeitig etwas total Machtvolles. Ich komme am Schluss nochmal darauf zurück. Selbstliebe ist nicht einfach nur eine Idee, sondern deine Beziehung zu dir selbst ist der Mittelpunkt deines Universums.
Die Art und Weise, wie du dich siehst, die Art und Weise, wie du dich auf dich beziehst, definiert alles andere. So, wenn wir rumrennen und glauben, es geht ums Geld, glauben, es geht um die Anerkennung von anderen, glauben, es geht darum, dass Gott uns sieht und die Absolution erteilt, dann hat das immer etwas damit zu tun, dass wir uns von uns selbst entfernt haben.
Ein kluger Mann hat mal gesagt, das Ausmaß des Schmerzes, den wir in unserem Leben empfinden, ist ein Ausdruck der Distanz, die wir mittlerweile zwischen uns und uns selbst aufgebaut haben. So die Art und Weise, wie du dich auf dich beziehst, drückt sich in deinen Beziehungen aus.
So, wenn du dich selbst liebst, wirst du Menschen anziehen, die dich lieben. Es geht gar nicht anders. Aber wenn du dir aus irgendeinem Grund in der Tiefe deines Herzens nicht wirklich sicher bist, wie wertvoll, wie kostbar, wie wundervoll du bist, dann wirst du Menschen anziehen, die dich herausfordern, die dich manchmal wie Scheiße behandeln, die dich ignorieren.
Nicht, weil sie wirklich böse sind, die sind einfach ignorant, sondern weil das Leben dir diese Menschen schickt, um dich zu fragen, wie viel bist du dir selbst wert? Bist du dir wert, mit Menschen zusammen zu sein, die dich sehen und die dich feiern und die dich anerkennen?
Deine Beziehung zu dir selbst hat einen zentralen Einfluss darauf, wie du Berufung verstehst und wie du Arbeit verstehst. Ob Arbeit etwas ist, was du primär tust, um Geld zu verdienen, oder um dich für andere auszubeuten oder sogar für ein ganzes System auszubeuten, was für viele von uns selbstverständlich ist, oder ob Arbeit für dich ein Bestandteil der Selbstverwirklichung ist, weil du weißt,
dass du ein kreatives Wesen bist und weil du hier bist, um dich selbst zu verwirklichen. Und ich weiß, das klingt angesichts dessen, was wir in der Wirtschaft erleben, utopisch.
Es klingt deswegen utopisch, weil es so viele Menschen gibt, die völlig selbstverständlich sich selbst wie ein Objekt betrachten im großen Getriebe, anstatt jeden Morgen aufzustehen und zu sagen, hey, ich bin so kostbar,
ich bin so wertvoll und ich habe es verdient, einer Arbeit nachzugehen, die das widerspiegelt. Deine Finanzen genauso, ich gehe heute Abend nur ganz kurz darauf ein. Wenn Geld in deinem energetischen System mehr wert ist als du selbst, dann wirst du Geld hinterherjagen, dann wirst du komische Sachen für Geld machen.
Und dann wirst du selbst, wenn du viel Geld hast, nicht glücklich sein, weil du dein Leben lang darauf konzentriert bist, mehr davon anzuhäufen, anstatt dich um dich selbst zu kümmern. Du wirst deinen Körper ausbeuten, du wirst eine gespaltene, angespannte Beziehung zu deinem Körper haben, wenn du dich nicht selbst magst und deine Beziehung zu dir selbst definiert natürlich auch krass deine Beziehung zur Existenz und zu Gott.
So, was sagt es über uns aus, wenn wir über Jahrtausende Religionen angehörig waren, die uns verklickert haben, dass wir sündhafte Wesen sind, dass wir es im Grunde genommen von Anfang an mit der Ursünde verkackt haben?
Und dass es da einen superstrengen Daddy-Gott gibt, der die ganze Zeit aufpasst, ob wir alles richtig machen. Das sagt nichts über die wirkliche Quelle der Existenz aus, sondern alles über unser Selbstbild.
So, wenn es diese bedingungslose Quelle der Liebe gibt, die uns alle erschaffen hat, wovon ich mittlerweile hundertprozentig überzeugt bin, weil ich ihr mehrere Male begegnen durfte, auch ohne Pilze, dann weiß ich, dass diese Quelle null Interesse daran hat, uns in irgendeiner Art und Weise abzustrafen und Noten zu geben.
Diese Quelle liebt uns. Die Einzigen, die sich bestrafen, die Einzigen, die sich manchmal nicht aushalten, die sich so sehr nicht aushalten, dass wir dieses Paradies, das uns anvertraut wurde, vergiften, zerstören, verbrennen, unsere Beziehungen kaputt machen, gegen unsere Brüder in den Krieg ziehen, das sind wir selbst.
So ein Mensch, der sich selbst liebt, wird keiner Religion angehören, die ihn bestraft. Ein Mensch, der sich selbst liebt, wird keiner Form der Sexualität nachgehen, die ihn nicht erfüllt. Ein Mensch, der sich selbst liebt, kann nicht tagtäglich in eine Arbeit gehen, die ihn ausbeutet, die sinnlos ist, vielleicht sogar Destruktives erschafft.
Deswegen ist hier meine Einladung, dich in den Mittelpunkt zu stellen bzw. zu erkennen, dass du immer schon im Mittelpunkt gestanden hast. Wenn du dich nicht magst, wirst du in diesem Leben kämpfen. Wenn du dich in dir drin wertlos fühlst, wirst du Umstände anziehen, die dir das spiegeln.
Wenn du dich schuldig fühlst, wirst du dich bestrafen, du wirst dich sabotieren. Anders ausgedrückt, wenn du lernst, dich anzunehmen in deiner ganzen Unvollkommenheit, mit all deiner Komplexität und Zerrissenheit, wirst du sehen, dass die gesamte Existenz die ganze Zeit darauf gewartet hat, endlich mit dir diesen Moment zu feiern.
Also, meine ich das als Scherz, wenn das Buch heißt, “Heirate dich selbst”? Nein. Denn, schau, mir ist irgendwann klar geworden, wie crazy das ist, dass wir, wenn wir einen anderen Menschen heiraten, uns manchmal über Wochen den Kopf zerbrechen, welches Gelübde wir formulieren möchten, und dann wunderschöne Worte finden. Noch mal eine ganz andere Sache ist es, ob wir es dann schaffen, sie einzuhalten. Aber wir versprechen diesem anderen Menschen etwas,
was wir uns selbst noch gar nicht gegenüber einhalten. Wie kann ich dir versprechen, dass ich dich liebe, wenn ich mich selbst nicht liebe? So, was viele von uns machen, ist, wir kommen mit uns nicht klar und statt uns damit zu befassen, übergeben wir uns einem anderen Menschen und sagen, kümmer du dich mal um diesen Menschen.
So, ich meine das also genauso und im Buch erkläre ich das auch, mache ich auch Vorschläge, wie du dieses Ritual für dich durchführen kannst, denn unser Unterbewusstsein ist ein riesiger Fan von Ritualen.
Du musst es natürlich so meinen, das darf nicht Halligalli sein, sondern du musst es ernst meinen, als wärst du in einer Ehe mit einem anderen Menschen. Und das hat wiederum etwas damit zu tun, dass du realisierst, dass du der einzige Mensch bist in deinem Leben, den du nie loswerden wirst.
Der einzige Mensch, der bis zum Ende an deiner Seite stehen wird. Ob du willst oder nicht. Ob du immer noch glaubst, dass du eigentlich anders sein solltest. Das sind die Karten, die du bekommen hast.
Und sich selbst zu heiraten bedeutet, ich nehme das Blatt an. Ich nehme mich in meiner ganzen skurrilen, verkorksten Art, in der Tiefe meiner Liebe, mit all meinen Sehnsüchten, mit all dem, was in mir ist, die ganze Wunder-Tüte an und packe sie aus.
In dem Buch stelle ich euch Tugenden vor, weil ich bin auch ein praktischer Mensch und für mich war es damals wichtig und es ist heute wieder wichtig, wie ich ja schon gesagt habe, Selbstliebe eben nicht zu einer Phrase verkommen zu lassen, sondern mich zu fragen, was bedeutet das eigentlich?
Also wie kann ich das konkret leben? Ich stelle dir heute Abend kurz vor, wenn du tiefer einsteigen möchtest, lade ich dich natürlich von Herzen ein, dir das Buch zu besorgen. Aber ich lade dich heute Abend ein, wenn ich dir die vorstelle, einfach mal innerlich mitzugehen und dich zu fragen, ob diese Tugend bereits Platz in deinem Leben gefunden hat.
Befreie deinen Geist. Schau, das Hauptproblem, was du mit dir selbst haben kannst, ist dein Geist. Dein Körper hat kein Problem damit, dass eine Zehe krumm ist. Deine Nase hat kein Problem damit, dass sie so lang ist, wie sie lang ist.
Dein Busen hat kein Problem damit, dass er so aussieht, wie er aussieht. Es ist dein Geist. Es ist dein Geist, der dich malträtieren kann. Es ist dein Geist, der deine Flügel stutzen kann, der dir zum Beispiel erzählt, das steht dir nicht zu.
Das ist unverschämt, überhaupt so zu denken. Und den meisten von uns ist der Geist gestutzt worden. So Selbstliebe, bevor man anfängt zu psychologisieren, bevor man sogar anfängt, nachzuforschen, welche Traumata habe ich, was muss ich therapieren, bedeutet es, zurückzutreten und sich zu fragen, wie will ich eigentlich über mich denken?
Wie will ich mich definieren? Wie will ich mich sehen? Ja, ich habe vielleicht Traumata, aber wie will ich die sehen? Will ich das Trauma als einen Riesenklotz in meinem Leben sehen? Und will ich beschließen, dass ich erst glücklich sein kann, wenn ich das Ding gelöst habe?
Dann ist das ein Urteil meines Geistes und dann wird es so sein. Beschließe ich, so wie ich das damals gemacht habe, ich bin unvollkommen und die Lösung ist, ich muss Erleuchtung finden und dann werde ich darum kämpfen und dann werde ich vor mir wegrennen.
Oder beschließe ich zu sagen, das Leben wird sich was dabei gedacht haben, dass ich genauso bin, wie ich bin. Das Leben wird sich was dabei gedacht haben, dass ich dies und das erlebt habe, dass ich in dem gut bin und in dem schwach bin, dass ich diese und jene Macke habe.
Wie wäre es, wenn ich das alles mal auspacke? Wie wäre es, wenn ich mir die Erlaubnis gebe, jetzt bereits glücklich zu sein? Auch wenn ich noch nicht vollkommen durchtransformiert bin? Vielleicht werde ich das nämlich nie sein.
Vielleicht werde ich immer ein kleines, unwissendes Arschloch sein. Dann ist es doch irgendwie cooler, ein glückliches, unwissendes Arschloch zu sein, anstatt die ganze Zeit zu denken, erst wenn ich diese Punkteliste abgearbeitet habe, kann ich voll glücklich sein.
So befreie deinen Geist bedeutet, simpel am Morgen aufzustehen und zu fragen: Welchen unverschämten, kühnen, inspirierenden, sexy, mich elektrisierenden Gedanken über mich selbst habe ich noch nie gedacht?
Mir steht es zu, glücklich zu sein. Mir steht es zu, mich in mir selbst wohlzufühlen. Mir steht es zu, jetzt und hier anzukommen. Und natürlich ist es am Anfang erst mal nur ein Gedanke.
Aber die meisten von euch sind ja sehr wahrscheinlich psychospirituelle Profis und wissen das: Was passiert, wenn wir dem Gedanken Raum geben? Der Gedanke nimmt Raum ein und er wird im Laufe der Zeit zu unserer Realität.
Die zweite Tugend, und die ist tatsächlich neu im Buch, jetzt in einer neuen Ausgabe, ehre deinen Körper. So als mir das aufgefallen ist beim Durcharbeiten, dass das fehlt, dachte ich: Alter, was bist du für ein Idiot?
Du hast dieses wundervolle Werkzeug viel zu selbstverständlich genommen. So, der Grund oder besser gesagt einer der Gründe, warum ich in der Auszeit gelandet bin, ist, weil ich meinen Körper ausgebeutet habe.
Weil ich ihn immer verstanden habe als ein Werkzeug, was für mich da ist, und das ist er ja auch. Aber er ist halt auch ein wundersames Tier. Er will geliebt werden. Er will, dass wir ihm zuhören. Dein Körper möchte, dass du ihn in seiner Einzigartigkeit annimmst.
Und das hat eben nichts mit irgendwelchen perfekten Maßen zu tun, die uns vor
gegaukelt werden von Instagram etc. Das hat etwas damit zu tun, voll in dir anzukommen. Die dritte Tugend hat es in sich. Fühle alles.
Und diese Tugend ist mir besonders wichtig, weil ich einfach erlebe, ich komme ja viel rum, wie gesagt, ich beschäftige mich seit 30 Jahren damit, dass sehr, sehr viele Ansätze in der psychospirituellen Szene unterschwellig die Motivation haben, von dem wegzukommen, was sich scheiße anfühlt.
Und das ist tricky. Natürlich macht es Sinn zu sagen, ich möchte so oft wie möglich gute Dinge fühlen. Aber wenn du deinen Selbstwert daran knüpfst, dass es dir gut geht, hast du ein echtes Problem. Denn dich gut zu fühlen mit dir selbst an einem Tag, an dem die Sonne scheint, dich die anderen gerade bejubeln, das ist nicht wirklich die Kunst.
Aber dich gut zu fühlen an einem Tag, an dem du in die Knie gegangen bist, an dem es regnet, an dem sich alle von dir abgewendet haben und nicht gut zu fühlen im Sinne von, ich fühle Freude, sondern vielleicht abgrundtiefe Traurigkeit oder Ohnmacht zu fühlen und in diesem Moment wirklich für dich da zu sein.
Das ist Selbstliebe. So, für mich war es ein revolutionärer Akt, ungefähr vier Wochen, bevor ich in die Auszeit gegangen bin, mich vor mein Team zu stellen und zu sagen, ich kann nicht mehr. Das war das allererste Mal in meinem Leben.
Bis dahin habe ich das Ding getrimmt. Ich bin davon ausgegangen, es geht weiter und es geht weiter und es geht weiter. Und ich kann immer. Mich hinzustellen und zu kapitulieren und zu sagen, ich kann nicht mehr.
Und all das zu fühlen, was damit verbunden war und das war nicht angenehm, war für mich tatsächlich so, als wenn ich mich nochmal auf einer tieferen Ebene heiratete. So, alles zu fühlen heißt, wie Rumi so schön sagte in seinem Gedicht über das Gasthaus, zu verstehen, dass deine Seele ein Gasthaus ist und dass die Einladung darin besteht, die Türen und Fenster weit aufzumachen, zu sagen, jeder Gast ist willkommen.
Deine Traurigkeit, deine Ratlosigkeit, deine Wut, deine Neid, aber auch deine Lust, deine Ekstase, deine stille Freude, deine Ohnmacht. Solange du auf eine subtile Art und Weise denkst, das sind die guten Gefühle, das sind die schlechten.
Bist du kleiner als deine Gefühle? Doch die Wahrheit ist, du bist viel größer, aber das kannst du erst herausfinden, wenn du alles fühlst. Die vierte Tugend klingt erst mal sehr egoistisch, erfülle deine Bedürfnisse.
So, in diesem Kapitel gehe ich in dem Buch sehr ausführlich darauf ein, was es bedeutet. So viele Menschen haben eine sehr oberflächliche Vorstellung davon, was es bedeutet, Bedürfnisse zu erfüllen. So, wir tauchen hier ganz tief in die neue Wissenschaft ein und ich erkläre dir, dass deine Bedürfnisse sehr stark gesteuert sind von deinem limbischen System, dass jeder von uns zum Beispiel das Bedürfnis nach Sicherheit hat,
nach Freiheit, nach Dominanz, aber dass sich diese Bedürfnisse in jedem von uns ganz verschieden äußern, ganz verschieden erfüllt werden wollen und dass sich Bedürfnisse wandeln. So, auch das war für mich eine ganz wichtige Erkenntnis in der Auszeit, dass ich gemerkt habe, hey, ich versuche immer noch, die Bedürfnisse des Veits zu erfüllen, die ich mit 30 hatte.
Aber ich bin jetzt ein Mann mit 54 und ich merke, für bestimmte Dinge will ich mir gar nicht mehr den Arsch aufreißen. Ich will nicht mehr jedem Mode hinterherjagen. Es ist Zeit, dass ich meine Bedürfnisse wieder neu verstehen lerne.
So, meine Auszeit war tatsächlich ein ganz zartes, behutsames, mich wieder kennenlernen. So, eine meiner schönsten Entdeckungen aus meiner Auszeit war zum Beispiel zu merken, ich bin viel, viel zarter als ich dachte.
Und ich hatte aber ein Leben konzipiert, aus dem Drang heraus, wachsen zu wollen, aus dem Drang heraus, wirken zu wollen, das mir nicht mehr den Raum gegeben hat, diese Zartheit angemessen zu fühlen. Und da bin ich gerade dabei, ich sage nicht, dass ich die perfekte Lösung gefunden habe, weil mittlerweile ist das Rad, was wir drehen, relativ groß und ich gehe verantwortungsvoll damit um.
Aber wir suchen gerade nach Möglichkeiten, spannenderweise ist Andrea auch gerade so auf ihrem Selbstentdeckungspfad, dem wieder viel mehr Raum zu geben. So, was nutzt es mir, wenn ich große Wolkenkratzer baue und am Schluss feststelle, ich hatte nicht genug Momente, in denen ich zart sein konnte?
Das ist jetzt nur ein Beispiel von mir, bei dir ist es vielleicht etwas ganz anderes. Also, das ist ein sehr konkretes, sehr praktisches Kapitel. Die fünfte Tugend, definiere deine Werte. Und wenn ich das sage, meine ich nicht, schreibe dir irgendwo ein paar Werte ab, die gut klingen und klatsche sie auf deine Mission-Seite.
Das kann jeder. Super easy zu sagen, ja, ich stehe auf Ehrlichkeit, Freiheit. Was bedeutet Freiheit für dich? Was bedeutet Ehrlichkeit für dich? Wie weit bist du bereit, Dinge zu riskieren für deinen Wert von Ehrlichkeit?
So, wir brauchen Werte als ein geistiges Rückgrat, weil wir so komplexe Wesen sind. Weil wir dazu neigen, wenn wir keine Werte haben, abzuweichen von unserem Pfad, den wir vielleicht nie wirklich definiert haben, den es aber gibt.
So, wenn wir unsere Werte nicht kennen, sind wir wie ein Blatt im Wind. Und dann passieren uns die Dinge einfach so. Aber das ist nicht wahr, die passieren uns nicht einfach, sondern sie passieren uns, weil wir nie das Schwert unserer Werte geschärft haben.
Und wenn das passiert, sind wir verführbar durch Verlockung, durch Bedrohung, durch schillernde Projekte. So, Werte geben uns die Leitplanken vor. Doch Werte nutzen nichts, wenn wir sie nicht leben. Und da sind wir schon bei der sechsten Tugend.
Sei dir in deinen Taten treu. Als ich damals realisiert habe, fuck, ich bin ausgebrannt, ich muss in eine Auszeit, war es mir wichtig, das mit allen zu teilen und vielleicht hast du mein Video von damals gesehen, weil einer meiner wichtigsten Werte ist Authentizität.
Ich kann nur etwas lehren, hinter dem ich selbst wirklich stehe. Und dass es für mich wichtig ist, die Menschen, die zu uns kommen, darin zu unterstützen, dass sie der Freude folgen und ich damals offenkundig schon lange nicht mehr der Freude gefolgt bin, war es mir total wichtig, das auch zu bekennen.
Und ich stehe heute nicht vor dir als jemand, der sagt, ich lebe immer hundertprozentig meine Werte. Aber was ich gemacht habe in der Auszeit, ich habe mich sehr viel mit meinen acht Grundwerten beschäftigt.
Und ich habe mir ehrlich angeschaut, wo ich sie habe verwässern lassen, wo ich sie vergessen habe. In meinem Leben geht es gerade ganz viel darum, zu diesen Werten zurückzukehren und mein Leben um sie herum anzuordnen und nicht die Werte zu verbiegen für irgendetwas da draußen.
So, erst wenn du deine Werte lebst, entsteht Integrität. Und Integrität ist die Basis deiner Selbstachtung. Du kannst noch so viel meditieren auf dein göttliches Selbst oder was auch immer und dich in der Meditation verpissen in dieses innere Licht.
Ja, das ist da. Aber wenn du aufstehst, und dann durch das Leben schlotterst, weil du A. deine Werte gar nicht kennst oder B. weil du nicht das Rückgrat hast, deine Werte zu leben, dann wirst du keine echte Selbstachtung entwickeln.
Und Selbstachtung ist das Rückgrat unserer Selbstliebe. So, ohne Selbstachtung ist Selbstliebe irgendein Waschikonzept. Selbstliebe zeigt sich in gelebten Werten. Und wie sehr du Werten treu bist, zeigt sich in den Momenten, wenn sie in Frage gestellt werden, wenn du für die Werte etwas riskieren musst.
Die siebente Tugend, pflege dein Beziehungsfeld. Was ist damit gemeint? Auch das ist neu in dem Buch, weil ich für mich realisiert habe, dass andere Menschen noch viel wichtiger für mich sind, als ich dachte.
So, als ich meine Reise damals begonnen habe, war ich sehr darauf konzentriert, mich nach vorn zu bringen, meinen Erfolg zu leben. Und vielleicht hat es all die Jahre gebraucht bei mir, ich bin ein ziemlich langsamer Lerner, um zu realisieren, es gibt nicht meinen Erfolg.
So, mein Erfolg ist immer ein Gemeinschaftswerk. Und ich bin extrem abhängig von einem guten Beziehungsfeld. Und diese Worte wären mir früher nicht über die Lippen gekommen, aber heutzutage stehe ich dazu.
Ich bin zum Beispiel extrem abhängig davon, in meiner Arbeit von Menschen umgeben zu sein, die mich sehen, die mich wertschätzen, die mich herausfordern, die ähnliche Werte teilen. So, ob wir unser Potenzial in diesem Leben finden und leben oder so vor uns hindümpeln, ist extrem davon abhängig, in welcher Umgebung wir sind.
Dein Beziehungsfeld ist der Boden, auf den dein Samen fällt. Und du hast das Recht, ich behaupte sogar die Pflicht, dich ausführlich zu fragen, was brauchst du für ein Beziehungsfeld, damit du erblühen kannst?
Und die achte Tugend, erwache in deinem wahren Selbst. Ich habe ja am Anfang erzählt, dass diese Botschaft damals so reingeknallt ist bei mir. Diese Botschaft, nimm dich in deiner ganzen menschlichen Unvollkommenheit an.
Und ich habe mich seitdem natürlich auch viel mit der Frage beschäftigt, wie geht das überhaupt. Weil ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin ein mega komplexes Wesen und ich bin auch in einer gewissen Art und Weise ein ambivalentes Wesen.
Ich bin sehr, sehr zart und ich kann extrem hart sein. Es gibt einen Teil in mir, dem geht die ganze Welt am Arsch vorbei und es gibt einen Teil in mir, der ist hungrig nach weltlichem Erfolg, nach Jagd, der will sich reinstürzen, der will sich in der Welt verlieren.
Und ich könnte jetzt weiter fortfahren. So, wie ist es uns Menschen möglich, diese ganze Spanne, diese Vielfalt in uns willkommen zu heißen? Aus meiner Sicht gibt es nur einen Weg, in die Tiefe in dir hinein zu erwachen, die größer ist, die weiter ist als all deine Menschlichkeit.
Und das heißt nicht, dich zu verpissen, sondern es heißt einfach, zum Beispiel durch Meditation, durch deine Form der spirituellen Praxis Kontakt aufzunehmen, zu dem Kern in dir, der absolut vollkommen ist.
Es gibt in jedem von uns, da bin ich hundertprozentig überzeugt, einen essenziellen Kern, indem wir von nichts, was uns in dieser Welt passiert ist, berührt worden sind, indem wir nicht verletzt werden können, indem wir keine Fehler machen können.
Dieser Teil von dir oder dieser Aspekt von dir kann nicht sterben. So, alles andere kommt und geht. Tolle Eigenschaften kommen und gehen und Neurosen kommen und gehen, Gefühle kommen und gehen, Erfolge kommen und gehen, aber es gibt etwas in uns, was die ganze Zeit da ist.
Und die Wege dahin können verschieden sein. So, mein Weg dahin ist die Meditation. Mein Königsweg, dieses Leben in all seinen Differenzen nicht nur zu ertragen, sondern wirklich auch zu genießen, ist der Weg nach innen, in die Stille, in die Vollkommenheit.
So, wir alle sind gelebte Paradoxe. Wir sind auf einer gewissen Ebene absolut unvollkommen und wir sind auf einer tieferen Ebene absolut vollkommen. Und es gibt den Teil von uns, ich nenne das unser Spieler-Selbst, was ringt, was wächst, was hinfällt, was Bockmist verzapft, was aufsteht, was wachsen will, was seine Hausaufgaben zu erledigen hat.
Und es gibt einen anderen Teil in uns, der schaut einfach nur ruhig zu. Und es kann sein, dass du diesen Teil kennst und dann möchte ich dir gern sagen, es ist Gnade, ihn zu kennen. Schau dich um, die meisten Menschen hetzen durch dieses Leben und sie glauben wirklich, dass sie nur dieses Fleischklöpschen sind.
Wenn du diesen Part in dir bereits gefunden hast, dann pflege den Zugang dazu. Und es kann sein, dass du gerade denkst, ah, jetzt wird der Typ komisch. Ich habe keine fucking Ahnung, wovon der spricht.
Dann lade ich dich ein, das einfach ein bisschen wirken zu lassen oder vielleicht einfach zu vergessen. Vielleicht kommst du später nochmal wieder darauf zurück. Aber aus meiner Sicht ist diese Tugend besonders wichtig, weil solange wir glauben, dass wir nur dieses kleine unvollkommene Ich sind, ist Selbstliebe eine mühsame Baustelle.
Und es kann nicht wirklich darum gehen, diese Baustelle permanent zu optimieren und zu denken, wir haben irgendwann einen Punkt erreicht, wo wir selbst dem Ganzen ein “genügend” oder “sehr gut” geben.
So, finde diesen Raum in dir und du wirst das Spiel des Lebens viel entspannter genießen können. Gut, das waren die acht Tugenden und ich habe dir versprochen, dass ich dir noch ein Geheimnis vorstellen möchte.
Ich hoffe, du bist noch richtig wach, wenn nicht, dann mach dich nochmal wach, klopf dich nochmal, beweg dich ein bisschen. Weil das, was ich jetzt sage, musst du wirklich kriegen. Also das kannst du nicht nur intellektuell verstehen, das muss klick machen.
Aber wenn es klick macht, garantiere ich dir, es wird dir sensationell befreiende Momente schenken. Achtung. Wenn du dich so umhörst in den verschiedenen Selbstliebeansätzen, die es gibt, etc., dann geht es meist darum, irgendetwas zu tun.
So, sehr viele Selbstliebeansätze arbeiten direkt oder indirekt mit der Idee von, okay, wenn ich es schaffe, positive Gefühle zu haben, möglichst viele, am besten immer, dann habe ich es geschafft, dann kann ich mich selbst lieben.
Oder wir verfolgen den Ansatz, wenn ich meine Vergangenheit geheilt habe, also wenn ich dieses eine furchtbare Erlebnis in meiner Kindheit, wenn ich das geheilt habe, dann kann ich mich wirklich selbst lieben.
Oder wenn ich mich richtig ernähre, kann ich mich selbst lieben und ich könnte jetzt ewig so fortfahren. Ja, Instagram ist voll mit Selbstliebeansätzen, wenn mein Müsli am Morgen so perfekt aussieht.
Wenn ich am Morgen meine perfekte Morgenroutine habe, wenn ich das mache, wenn ich immer dankbar bin und so weiter und so weiter und so weiter, also jede Form von wenn, wenn, im Grunde genommen ein Versuch an den Früchten des Baumes etwas zu verändern, aber wir gehen niemals bis zur Wurzel.
So, radikal bedeutet nämlich nicht wirklich radikal im Sinne von, wie wir das vielleicht assoziieren mit den linken Radikalen, die etwas einreißen wollen, sondern radikal bedeutet eigentlich, zur Wurzel zu gehen.
Radix ist die Wurzel. So, was ist die Wurzel aller Selbstwert- und Selbstliebeprobleme? Vielleicht sagst du jetzt, Veit, die Wurzel meiner Selbstwertprobleme ist mein Körper, dann sage ich dir, das stimmt nicht, weil es gibt da draußen Menschen, die haben einen ähnlichen Körper wie du und die haben kein Selbstwertproblem.
Die Wurzel meiner Probleme sind meine Glaubenssätze, dann sage ich dir, das stimmt nicht, weil deine Glaubenssätze haben nicht wirklich Power über dich, wenn du erst mal siehst, dass du viel größer bist als sie.
Die Wurzel meiner Selbstwertprobleme sind meine negativen Gefühle. Ha, für wie klein verkaufst du dich? Meinst du nicht, dass du groß genug bist, um mal so einen Schwaps von Neid oder von Frust oder von Traurigkeit zu ertragen?
Nein. Ich sage dir, was die Wurzel ist und du musst mir das natürlich nicht abkaufen, sondern ich lade dich ein, aktiv mal ein paar Tage darüber nachzudenken. Die Wurzel aller unserer Selbstwertprobleme ist ein Nein in unserem Geist.
So, Kinder haben im Freund. Alter, kein Nein gegen sich. Okay? Aber irgendwann und meist kommt das Nein zuerst von außen, dass uns jemand suggeriert, dass wir so, wie wir sind, nicht gut genug sind.
Wird dieses Nein in uns gepflanzt? Manchmal ist es getriggert durch ein Ereignis, das uns als Kind das Gefühl gegeben hat, mit uns sei etwas grundlegend falsch. Und manchmal, sehr wahrscheinlich meistens, ist es die subtile Botschaft über viele Jahre hinweg, verbal und nonverbal, dass wir so, wie wir sind, nicht richtig sind, die in uns ein Nein kultiviert, uns gegenüber.
Und das musst du jetzt wirklich kriegen, weil das lässt sich nicht wirklich intellektuell verstehen. So, jeder Kampf mit dir, jedes Unwohlsein mit dir, beginnt mit einem Nein in deinem Geist zu irgendeinem Aspekt von dir.
Ein Nein zu deinem Körper, weil er zu klein oder zu groß, zu leicht oder zu schwer ist. Ein Nein zu deinem Intellekt, weil dir eine Stimme sagt, du solltest in diesem und jenem schlauer sein. Ein Nein zu dir, weil du nicht so viele Follower hast auf Instagram wie jemand anderes.
Aber letzten Endes, unten drunter, ist es immer ein Nein. Es ist ein Nein zu deiner Geschichte. Das und das in deiner Geschichte hätte nicht passieren sollen. Es ist ein Nein zu deinen Gefühlen. So, als ich zum Beispiel gemerkt habe, als junger Mann, dass ich voll mit Wut bin, hat das überhaupt nicht zu meinem Konzept von mir gepasst.
Ich wollte der nette Kerl sein, war ich aber nicht. Ich war ein wütender Kotzbrocken. Aber das war gar nicht das Problem. Das Problem war der Teil in mir, der Nein dazu gesagt hat. Nein zu unserer Schwäche, nein zu unserer Verletzbarkeit und und und.
Ich könnte fortfahren. Warum ist es so wichtig, das zu verstehen? Solange du diese Wurzel nicht erkennst, solange du nicht erkennst, dass du gesegnet bist mit einem powervollen schöpferischen Bewusstsein.
Und dass du die Macht hast, die Power dieses Bewusstseins gegen dich zu richten. Mit diesem einfachen Wörtchen Nein. Solange du das nicht erkennst, wird egal welcher Ansatz du folgst, wie viel Yoga du machst, wie sehr du der Erleuchtung frönst, Ernährung, alles was du tun kannst an dem ganzen Selbstoptimierungskram, letzten Endes noch mehr Stress in deinem Leben erzeugen.
Weil die Wurzel des Ganzen ist, irgendetwas stimmt nicht mit mir und ich muss es richten. So, wenn das stimmt, was ich gerade sage, wenn das die Wurzel des Problems ist, was ist dann die Lösung? Du ahnst es sicher schon.
Die Lösung ist ein radikales Ja in deinem Geist und zwar ein bedingungsloses Ja. So, was bedeutet das? Das bedeutet, wenn du morgen früh aufstehst und merkst, du bist in einem miesen Gefühl aufgewacht.
Nicht zu denken, ho, ich muss jetzt erst mal mein Gefühl transformieren, bevor ich Ja zu mir sagen kann, sondern zu sagen, ja, ich fühle mich gerade mies. Macht das das Gefühl weg? Nein. Nein, aber es entspannt dich.
Und dann kommt die Stimme und sagt, ich mag das Miessein aber nicht. Ja, ich mag das Miessein aber nicht. Ja, und ich mag diese Speckröllchen an meinem Körper nicht. Ja, ich mag das einfach nicht.
Und ich sage ja zu meinem Speckröllchen, ich sage ja zu den Speckröllchen und ich sage ja zu dem Teil, dem das nicht passt. Jetzt denkst du vielleicht, hä, kann das so einfach sein? Probier es aus. Schau, ich habe lange Zeit all das, was ich gelernt habe, therapeutische und spirituelle Methoden, was der Geier, auf eine subtile Art und Weise gegen mich angewendet.
Ich bin in schamanische Rituale reingegangen, um irgendwas an mir zu fixen. Ich bin in Therapien gegangen, um irgendwas an mir zu richten. Mittlerweile weiß ich, ich bin richtig cool, so wie ich bin.
Und verstehe mich bitte nicht falsch, das ist nicht größenwahnsinnig gemeint, damit sage ich nicht, ich bin perfekt, überhaupt nicht. Ich könnte jetzt eine Stunde über meine Schwächen aufzählen, aber ich bin so, wie ich bin, ein einzigartiges Wesen, ein unglaublich faszinierender lebendiger Prozess.
Und das sage ich, weil du das auch bist. Und du wirst den Zauber dieses lebendigen Prozesses erkennen, wenn du beginnst, zu dir Ja zu sagen. Wenn du aufhörst, dich zu vergleichen, dann sagst du, ja, ich bin gerade neidisch.
Ja, ich bin gerade traurig. Ja, ich weiß gerade nicht weiter. Ja, ich bin wunderschön. Ja, ich bin manchmal verrückt. Ja, ich bin ambivalent. So, glaub mir das nicht, aber ich möchte dich einladen, das auszuprobieren und vielleicht das Einzige, was du von heute Abend mitnimmst.
Nur du selbst kannst dich ablehnen. Die einzige Instanz in diesem Universum, die dich ablehnen kann, die dich in deine innere Hölle schicken kann, der Verzweiflung, der Ohnmacht, der Scham, der Schuld, ist nicht Gott.
Das bist du. Und es ist auch nicht Gott oder die Liebe oder das Universum oder wer auch immer oder ein liebender Mensch, der dieses Nein in dir in ein Ja formen kann. Ich weiß nur eins, solange ein Mensch Nein zu sich selbst sagt, kreiert er sich seine eigene innere Hölle, seinen eigenen inneren Krampf, wird er die Fülle des Lebens, die ihm anvertraut worden ist, nicht erkennen und nicht genießen können.
Und alle um dich herum werden an deinem Nein leiden. Weil du nicht voll strahlst, weil du einen inneren Krampf in dir trägst, der sich auf alle anderen überträgt.
So, das größte Geschenk, das du uns allen machen kannst, ist dir selbst dein Ja zu schenken. Und ich hoffe, das kommt voll bei dir an. Und falls du neugierig geworden bist, dann lade ich dich von Herzen ein, dem Buch eine Chance zu geben.
Und falls du das Buch schon kennst, lade ich dich dennoch ein, diesem Buch eine Chance zu geben, weil wie gesagt, es ist ein neues Kapitel drin und ich lade dich auf jeden Fall ein, dieses Buch weiterzuempfehlen.
An andere, wenn es dir geholfen hat, weil ich liebe dieses Buch und ich liebe das Thema. Ich hoffe, dass es rüberkommt. Übrigens habe ich vergessen zu erwähnen, zu dem Buch gibt es auch einen Online-Kurs, der nochmal verschiedene Themen der Selbstliebe vertieft.
Ich möchte gerne damit abschließen, dass ich dich einlade zu verstehen, dass deine Selbstliebe nichts mit Egoismus zu tun hat, sondern in dieser verrückten Zeit, in der wir leben, ein zutiefst revolutionärer Akt ist.
Und wenn du ein Mensch bist, der sagt, ich möchte gerne etwas zu dieser Welt beitragen. Ich möchte sie gerne ein Stückchen mit retten. Dann tu der Welt einen Gefallen und rette zuerst dich. Ich wünsche dir aus ganzem Herzen, dass dieses Ja zu dir über den Scheitel bis in die kleinste Zehe voll bei dir ankommt.
Ich danke dir.