Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.
Liebe ist alles | Über die bedeutsamste Wahl deines Lebens | Folge 293
Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns.
Hey ihr Lieben, ich wünsche euch zuallererst einen wunderbaren Tag. Toll, dass du eingeschaltet hast. Herzlich willkommen zu einer weiteren Episode in meinem Podcast **Seelengevögelt für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes**.
Ich habe heute eine echte Herausforderung zu meistern, denn ich möchte mit dir über das eine Thema sprechen, worüber man eigentlich gar nicht sprechen kann. Ich möchte heute mit dir das Kunststück vollbringen, dass wir, ohne dass wir wirklich über die Liebe sprechen können, die Liebe hierher einladen – in unsere Begegnung, in dieses Gespräch. Ich wünsche mir so sehr, dass dieser Podcast etwas öffnet in dir, dich an etwas erinnert, das du die ganze Zeit weißt und was du die ganze Zeit bist.
Viel Freude beim Hören. Ich möchte mit dir eine Frage besprechen, die im Grunde genommen total absurd ist, dass wir uns das nicht relativ früh fragen, weil das Thema, um das es mir heute geht, uns alle umtreibt und tief quälen kann, wenn es in unserem Leben nicht erfüllt ist.
Wir tun ganz viel für die Liebe, aber ich finde persönlich, wir stellen uns viel zu selten die Frage: Was ist das eigentlich? Ich möchte heute mit dir erforschen, was eigentlich die Liebe ist. Und eine kleine Vorwarnung: Das ist sehr wahrscheinlich das verrückteste Kapitel aus meinem Buch, und ein paar Sachen, die ich heute mit euch teile, klingen sehr wahrscheinlich für deinen rationalen Verstand, der versucht, in dieser Welt abzuwägen, was richtig, was falsch ist, was gerecht ist, was ungerecht ist, erst mal verrückt. Es kann sogar sein, dass er sich an manchen Stellen aufbäumt. Mir geht es heute nicht darum zu sagen, ich habe die Weisheit mit Löffeln gefressen und ich weiß ganz genau, was die Liebe ist. Ich möchte dir gerne ein paar Fragen stellen und einige Erkenntnisse mit dir teilen, die meinem Leben zu einer ganz tiefgreifenden Erleichterung und viel, viel mehr Freiheit geführt haben. Ich möchte dir vor allem Fragen stellen.
Ich möchte dich zum Beispiel fragen: Jetzt gerade, liebst du dich? Und egal, ob du gerade mit Ja oder Nein geantwortet hast, worauf bezieht sich deine Antwort? Also, ich habe zum Beispiel früher häufig erst mal spontan aus dem Kopf heraus gesagt: Ja, ich liebe mich. Wenn ich mir dann aber angeschaut habe, wie ich mich in meinem Alltag behandle, dann bin ich ganz klar zum Schluss gekommen: Nee, wenn ich mich wirklich lieben würde, würde ich nicht so mit mir umgehen. Oder wenn du jetzt gerade sagst: Veit, ich liebe mich nicht – ist das, weil du dich wirklich nicht liebst oder weil du Gefühle hast, die du nicht mit Liebe assoziierst? Was ich damit meine ist, dass wir, glaube ich, häufig denken, um lieben zu können, müssten wir schöne Gefühle fühlen. Aber was ist dann an den Tagen, wenn es dir schlecht geht, wenn du traurig bist oder wenn du wütend oder neidisch bist? Heißt das, du kannst an diesen Tagen nicht lieben oder ist Liebe etwas Größeres als dieses Gefühl? Es ist möglich, dich zu lieben, auch wenn du dich gerade nicht magst. Ich würde dir gerne eine kleine, aber sehr, sehr powervolle Forschungsaufgabe für dein Leben geben: Einfach mal sehr achtsam hinzuhören, in welchen Situationen Menschen, auch du, das Wort Liebe verwenden. Wann denkst du zum Beispiel oder wann sprichst du es aus zu einem anderen Menschen: „Ich liebe dich“? Und was genau meinst du damit? Und warum hast du das just in diesem Augenblick gesagt?
Klingt jetzt vielleicht erst mal kopfig, ist aber wirklich eine sehr spannende Untersuchung. Ich habe für mich zum Beispiel festgestellt – ich bin jetzt seit fast 30 Jahren mit Andrea zusammen –, dass sich meine Vorstellung davon, was Liebe ist, stark gewandelt hat. Am Anfang habe ich meistens dann zu Andrea gesagt „Ich liebe dich“, wenn ich eigentlich, so würde ich das jetzt rückblickend betrachten, sie begehrt habe. Das heißt, wenn ich sexuelle Attraktion empfunden habe. Ich habe häufig zu ihr „Ich liebe dich“ gesagt, wenn der Moment gerade schön war. Wenn ich genauer gewesen wäre, hätte ich in dem Augenblick gesagt: „Ich bin gerade extrem dankbar dafür, dass ich diesen Moment der Nähe mit dir teile und ich bin so dankbar, dass du in meinem Leben bist.“ Aber es ist nicht wirklich Liebe. Und warum empfinden wir manchmal, dass unsere Liebe weggeht, wenn der Mensch, von dem wir gerade eben noch behauptet haben, dass wir ihn lieben, etwas tut, was uns nicht gefällt? Ist es wirklich Liebe?
Also, untersuche das mal für dich selbst. Kennst du auch die Situation, dass gerade eben alles toll war – hier sitzt du am Frühstückstisch, draußen strahlt die Sonne, dein Schatz ist charmant – und du sagst so mit voller Inbrunst „Ich liebe dich“. Und dann passiert etwas. Zum Beispiel greift ihr ein Thema auf, zu dem ihr unterschiedlicher Meinung seid, oder dein Schatz verhält sich nicht so, wie du das gern möchtest, und plötzlich liebst du ihn nicht mehr. Du entziehst ihm vielleicht sogar deine Liebe. Das ist etwas, was viele von uns in ihrer Kindheit gelernt haben. Wir sind in einer gewissen Weise mit dieser Form von bedingter Liebe eigentlich wie Hündchen trainiert worden. Wir haben positive Aufmerksamkeit bekommen, wenn wir uns so verhalten haben, wie unsere Eltern das wollten. Wenn wir das angezogen haben, was sie wollten. Wenn wir das gesagt haben, was sie wollten. Und unsere Eltern haben uns ihre Liebe entzogen. Das heißt, sie haben sich von uns abgewendet, wenn wir uns in eine andere Richtung entwickelt haben. Was natürlich für ein kleines Wesen, das enorm abhängig ist von dieser Bindung und von diesem Zuspruch, eine schlimme Sache ist. Aber kann es sein, dass wir aufgrund bestimmter begrenzter Vorstellungen von Liebe in unserer Kindheit ein Konzept von Liebe übernommen haben, das für uns jetzt in unserem Alltag ein Gefängnis wird? Und kann es sein, dass das gar nicht Liebe ist, sondern eigentlich eine Form von Belohnung?
Wann empfindest du positive Gefühle dir gegenüber? Wenn du Fehler machst, wenn du hinfällst, wenn du richtig Bockmist verzapfst, wenn du es wieder mal nicht schaffst? Wären das nicht streng genommen die Momente, in denen du dir am stärksten Liebe schenken solltest? Und sind das nicht, wenn wir mal ganz ehrlich sind, die Momente, wo wir uns selbst diese Form von Liebe entziehen? Weil wir nicht diesen inneren Normen entsprechen, die wir uns antrainiert haben. Für all diejenigen unter euch, die ihren Körper nicht mögen oder bestimmte Teile an ihrem Körper nicht mögen: Was fühlst du dir gegenüber, wenn du dieses Körperteil im Spiegel siehst? Oder wenn du darüber nachdenkst oder wenn du hineinspürst? Fühlst du da Liebe oder fühlst du vielleicht so etwas wie Scham, wie Ablehnung? Ist das dann wirklich Liebe? Kann Liebe wirklich so etwas Kleinliches sein, dass sie sich von uns abwendet, wenn wir ein paar Kilo zu viel wiegen oder ein paar Falten mehr bekommen? Ist es wirklich Liebe, wenn wir uns von unserem Partner abwenden, weil er sich in eine andere Richtung entwickelt als wir? Oder müsste Liebe nicht über dem stehen?
Du siehst, ich stelle dir heute erstmal prinzipiell nur Fragen. Die These, die ich dir gerne mitgeben möchte, ist: Liebe ist das am häufigsten missbrauchte Wort auf diesem Planeten. Und wir Menschen sind in einer gewissen Weise ein sehr komplexer Witz der Schöpfung, weil wir eben nicht einfach nur aus einem göttlichen Selbst bestehen, das frei und bedingungslos lieben kann, so wie wir uns das gerne erzählen. Sondern wir haben zum Beispiel auch ein Reptilienhirn in uns, das gar nicht weiß, was Liebe ist, das ganz schnell auf Angriff schaltet oder auf Flucht, wenn wir uns bedroht fühlen. Und das manchmal dazwischen funkt, wenn zum Beispiel dein Partner, von dem du denkst, dass du ihn liebst, sich einer anderen Person zuwendet. Dann haben wir unser Säugetierhirn, das schon wesentlich komplexer ist als unser Reptilienhirn, das fähig ist, Emotionen zu entwickeln und das auch nicht in der Lage ist, bedingungslos zu lieben. Weil das Säugetierhirn aus einer Zeit stammt, in der es für uns extrem wichtig war, uns innerhalb einer Herde zu positionieren, zu schauen, dass wir gut im Ranking dastehen, auch zu schauen, dass wir uns in die richtigen Partner verlieben, die dafür sorgen, dass unser Ranking in der Herde steigt. Danach haben wir unser Großhirn, das uns alles Mögliche erzählen und erdenken kann zum Thema Liebe, das Bücher lesen kann von, keine Ahnung, von Jesus oder irgendwelchen anderen Heiligen, und dann aufgrund dieser Erzählung zum Schluss kommen kann: „Aha, so ist Liebe“, und allein nur weil ich mir das jetzt intellektuell erklären kann, denke ich, dass ich auch dazu fähig bin.
Wie wäre es, wenn du in deinem Alltag, wann immer du das Wort Liebe verwendest, tiefer untersuchst, was du gerade damit meinst? Das kann sich erst mal ein bisschen entromantisierend anfühlen, weil du sehr wahrscheinlich feststellen wirst, dass ganz viel von dem, was Menschen unter Liebe verstehen, eigentlich bedeutet: „Das, was mir gerade passiert oder der Mensch, der mir gerade gegenüber sitzt, ist mir sympathisch, weil ich von diesem Menschen oder von dieser Sache etwas bekomme, was mich gut fühlen lässt.“ Also eigentlich etwas sehr Egoistisches. Aber eigentlich müssten wir sagen: „Ich mag dich ganz doll, weil du mir das und das bringst.“ Wogegen ja nichts einzuwenden ist, aber ich glaube, dass dann unsere Beziehung, sowohl die Beziehung zu uns selbst als auch die Beziehung zu unseren Menschen, auf einer gesünderen Basis stehen würde. Es würde uns von mancher Enttäuschung bewahren. Zum Beispiel der Enttäuschung, wenn du mit jemandem im Zustand des Verliebtseins oft den Satz austauscht: „Ich liebe dich, ich liebe dich, ich liebe dich.“ Und dann, wenn das abklingt, wenn zum Beispiel der Dopaminpegel, der sehr hoch ist im Zustand des Verliebtseins, nachlässt und ihr euch vielleicht für einen Augenblick ein bisschen nüchterner seht und plötzlich Fehler aneinander erkennt oder der Mensch vielleicht manchmal etwas tut, was du als illoyal ansiehst, dass das nicht so brutal wehtut und du dich nicht in deiner Liebe verraten fühlst, sondern verstehst: Es ist gar nicht Liebe, was da kommt und geht, sondern das sind Gefühle, das sind innere Zustände.
Und jetzt stell dir vor – und wie gesagt, das ist nur eine These, die ich heute mit dir teilen möchte –, dass es zusätzlich zu diesem Auf und Ab dieser Zustände, zusätzlich zu dieser bedingten Form von Liebe, tatsächlich in dir und mir die Möglichkeit gibt, völlig frei zu lieben. Dafür habe ich keine wissenschaftlichen Beweise. Aber du kennst sicher die Comics von Asterix und Obelix. Dann weißt du, dass Obelix ja als Kind in diesen Zaubertrank gefallen ist und dadurch diese mächtigen Kräfte entwickelt hat. So, was mir in meinem Leben ein paar Mal passiert ist – und das sind die Momente der tiefsten Gnade, die Momente, die für mich persönlich extrem hilfreich waren, um den Sinn meines Lebens zu erkennen –, es waren Momente, in denen ich in so eine Art von riesigen Kessel voller Liebe gefallen bin, um das mal in eine Metapher zu packen. Das waren manchmal Momente tatsächlich in einer inneren Begegnung mit meiner Liebsten. Es waren aber häufig Momente, in denen ich alleine war mit mir, zum Beispiel in der Meditation. Es waren immer Momente, in denen für einen kurzen Augenblick mein Verstand, der nicht fähig ist zu lieben, sondern der nur fähig ist zu bewerten, komplett still war. Das waren immer Momente, in denen mein Ego für einen Moment nicht da war. Und das, was ich erfahren habe, ist, dass es jenseits dieser bedingten Ebene von Liebe, die wir alle kennen, auf der wir so stark ringen und ganz doll geliebt werden wollen und ganz viele verrückte Dinge dafür tun, geliebt zu werden, dass es jenseits und tiefer etwas gibt: einen Urgrund des Seins, der pure Liebe ist. Und zwar eine absolut unpersönliche, grenzenlose, nicht an Bedingungen geknüpfte, freie Liebe.
Und wenn ich sage „unpersönlich“, dann stimmt das nicht ganz. Diese Form der Liebe ist insofern unpersönlich, dass sie uns nicht danach bewertet, ob wir gerade alles richtig machen oder nicht. Diese Liebe liebt den Verbrecher, den Sünder genauso wie den Menschen, der brav sich an alle Regeln hält. Diese Liebe liebt jedes Wesen, egal ob es ein Tier, eine Pflanze oder ein Mensch ist. Insofern ist diese Liebe unpersönlich. Gleichzeitig habe ich in der Begegnung mit dieser Quelle der Liebe immer wieder erfahren, dass diese Liebe mich total kennt, viel tiefer erfasst und erkennt, als ich es selbst mit mir bis jetzt gemacht habe. Also, wenn ich es versuchen sollte, in Worte zu beschreiben – und ich hoffe, du weißt, was ich meine – dann hat diese Liebe tatsächlich die Qualität von einem Wesen, von einer Kraft, die mich, die uns alle erschaffen hat und die die ganze Zeit in einer unendlichen Güte unserem Ringen und Erkennen zuschaut.
Warum ich das mit dir teile, ist, weil ich zutiefst daran glaube, dass wir nicht nur aus dieser Liebe kommen, sondern dass wir gewoben sind aus dieser Liebe und dass wir das Recht und die Möglichkeit haben, uns an diese Form der Liebe zu erinnern und diese Liebe zu sein. Wenn du an Menschen denkst, die dich zutiefst inspiriert haben, vielleicht Menschen, die vor Tausenden von Jahren gelebt haben. Wenn du Bilder siehst von, lass uns dieses große Wort nehmen, von Heiligen, was fällt uns am meisten auf? Es sind die Augen. Es sind die Augen, aus denen etwas leuchtet, und in diesem Leuchten fühlen wir uns erkannt und angenommen. Weil das alles Menschen waren und sind, die diesen Zugang zu dieser tieferen Liebe gefunden haben. Ich glaube nicht, dass wir in irgendeiner Art und Weise religiös drauf sein müssen, um das zu erfahren. Ich würde sogar fast sagen, im Gegenteil. Weil ich oft die Erfahrung gemacht habe, dass Menschen, die ein Konzept haben von Gott, ein Konzept davon haben, was oder wer oder wie Gott ist und was wir zu tun haben, um diese Kraft zu adressieren, dass diese Menschen ganz häufig sich schwer damit tun, diese Kraft direkt zu erfahren. Und auf der anderen Seite sind mir Menschen begegnet, die haben gar nicht danach gesucht und sind aber in diesen Kessel der Liebe hineingefallen.
So, was wäre, wenn du wählen könntest, so frei zu lieben, weil du aus dieser Freiheit kommst? Als ich das erste Mal in diesen Kessel gefallen bin und dann wieder rauskam, war ich verwirrt. Die große Frage, die sich mir damals gestellt hat, war: Wie kann es sein, dass es eine Kraft gibt, die alles liebt, die wirklich alles liebt, was auf diesem Planeten passiert? Obwohl hier so viel Ungerechtigkeit, so viel Leid, so viel Schmerz, so viel Dunkelheit existiert. Wie kann das sein? Und falls diese Quelle der Liebe wirklich existiert, wieso lässt sie überhaupt zu, dass wir, ihre Kinder, uns und unsere Nächsten so verletzen?
Darüber habe ich sehr, sehr viel nachgedacht und auch viel meditiert. Und ich würde hier gerne an dieser Stelle meine Antwort mit dir teilen, nochmal, nicht als jemand, der sagt, ich habe die Wahrheit gefunden, sondern als jemand, bei dem es Klick gemacht hat. Mir ist offensichtlich geworden, dass es in der Natur der Liebe liegt, dir und mir die Wahl zu lassen. Schau, wenn ich ein Kind habe und ich erziehe dieses Kind in eine ganz bestimmte Richtung, indem ich ihm, wann immer dieses Kind aus der von mir vorgesehenen Richtung abweicht, mit Liebesentzug bestrafe, dann ist es nicht wirklich Liebe. Und es ist definitiv kein Vertrauen in dieses Kind, sondern es basiert letztendlich auf der Angst – auf der Angst, was passiert, wenn ich mein Kind freigebe. Dass du dich wirklich für das Gute, für das Wahre und das Schöne entscheidest. Und kann es sein, dass du auf deinen Wegen Sachen machen wirst, die mir Schmerzen bereiten? Weil ich vielleicht enttäuscht bin oder weil ich sehe, wie du leidest? Wenn ich mein Kind wirklich liebe, dann lasse ich es wählen, weil ich ihm vertraue.
So, wenn es diese Quelle von Liebe gibt, von der seit Tausenden von Jahren so viele Mystiker und Mystikerinnen berichten, die dafür in die Wüste, ans Meer, in Klöster gegangen sind und lange, lange Zeit geschwiegen haben, die Augen geschlossen, um diese Quelle in sich zu finden. Wenn es diese Quelle gibt, dann liebt uns diese Quelle so sehr, dass sie uns wählen lässt. Das ist der ultimative Ausdruck von freier Liebe. Ich liebe dich so sehr, dass ich dich deinen Weg wählen lasse. Ich stehe parat, wenn du Hilfe willst. Ich schaue voller Mitgefühl zu, wenn du mit dem Kopf gegen die Wand rennst, wenn du es dir unnötig schwer machst. Ich schaue still und mitfühlend zu, wenn du wieder und wieder die Angst und die Trennung wählst, wo du doch die Liebe und die Verbindung wählen könntest. Warum mache ich das? Weil ich dir vertraue. Weil ich darauf vertraue, dass du in dir dieselbe Liebe trägst, wie ich sie für dich empfinde. Weil ich darauf vertraue, dass dieses Licht deiner Liebe sich einen Weg an die Oberfläche bahnen wird.
Seitdem bin ich auf einer menschlichen Ebene immer noch nicht einverstanden mit dem, was auf diesem Planeten passiert. Ich rebelliere auf der menschlichen Ebene dagegen, ich kämpfe dagegen, ich bin auch mit vielen Dingen nicht einverstanden, was diesen Menschen Veit betrifft. Ich würde mich gerne viel schneller entwickeln, ich würde gerne viel weniger Fehler machen. Aber es gibt etwas Tieferes. Und dieses Tiefe in mir liebt mich genauso, wie ich bin, und sieht mir dabei zu, wie ich ringe und liebt mich dabei.
Was, wenn du und ich diese Form des Liebens wählen können? Was, wenn du nicht darauf angewiesen bist, dass du erst gemessen an deiner eigenen inneren Leistungscheckliste so und so viele Punkte erreicht hast, sondern wenn du jetzt und hier, in diesem Moment, wählen kannst, dich genauso zu lieben, wie du bist? Das heißt nicht, dich schönzureden. Das heißt nicht, so zu tun, als wäre alles in Ordnung in deinem Leben. Das heißt auch nicht, dass du dich immer gut fühlst. Sondern das heißt zum Beispiel gerade an Tagen, die sich scheiße anfühlen, dich zu lieben.
Nur mal angenommen, es wäre dir möglich, diese Wahl zu treffen. Wäre das nicht eine enorme Freiheit? Denn wenn du mal aus dieser Perspektive auf die Welt schaust, dann siehst du, dass wir, obwohl wir eigentlich eine so hoch entwickelte und in manchen Stellen auch wirklich intelligente Spezies sind, uns an manchen Stellen wie in einem Rattenrennen bewegen. In diesem Rattenrennen geht es auch um Macht, aber es geht auch ganz viel darum, geliebt zu werden. Wenn ich diesen Body Mass Index erreicht habe, wenn ich meine Ziele geschafft habe, wenn ich so und so viele Follower auf Instagram habe, dann gebe ich mir die Erlaubnis, mich zu lieben. Aber das ist keine Liebe, das ist einfach nur eine Belohnung. Und unsere gesamte Gesellschaft, so wie sie heute existiert, beruht auf Belohnung. Stell dir vor, du könntest dich aus diesem System abkoppeln. Nicht, indem du erst mal ganz lange in die Therapie gehst oder dreimal um die Erde fliegst, um deinen Guru irgendwo auf einem indischen Berg zu finden. Sondern jetzt und hier, in diesem Moment. Einfach, weil sich etwas in dir jetzt und hier daran erinnert, dass du daherkommst und dass du das bist. Um wie viel freier wären all deine Beziehungen? Und wie viel freier könntest du andere Menschen lassen? Und wie viel freier könntest du dich in all deinen Beziehungen bewegen, wenn du nicht mehr darauf angewiesen wärst, von dem anderen irgendeine Form der Bestätigung, die wir Liebe nennen, zu bekommen. Sondern einfach sagen könntest: Ich bin richtig gern mit dir zusammen, um meine Liebe, meine Freude, meine Kreativität mit dir zu teilen. Und falls das nicht gehen sollte, gebe ich dich frei. Aber ich gebe auch mich frei. Ich muss und ich will nicht neben dir warten, bis du mir so ein kleines Trostkeks an Liebe zukommen lässt. Ich bin die Liebe selbst. Ich bin nicht hier in dieser Beziehung, um von dir etwas zu erbetteln. Ich bin hier, um meine Quelle mit dir zu teilen, wenn du darauf Bock hast. Und wenn nicht, ist auch das total fein. Um wie viel freier könntest du deiner Vergangenheit und allem, was scheinbar in deiner Vergangenheit schiefgelaufen ist, vergeben, wenn du fähig wirst – und jetzt sage ich was ganz Verrücktes – wenn du fähig wirst, selbst die Dunkelheit auf diesem Planeten zu lieben. Und nochmal, etwas zu lieben bedeutet nicht, es gut zu finden oder es zu mögen. Etwas zu lieben bedeutet, aus einer viel größeren, viel tieferen Sicht auf dieses Ringen auf unserem Planeten zu schauen. Und zu wissen, in der Tiefe zu wissen – und das ist nicht rationaler Verstand, sondern das geht tiefer als das – zu wissen, es sind alles Geburtswehen eines einzigen kosmischen Bewusstseins, das sich verloren hat, das sich vergessen hat und deswegen an vielen Stellen noch so viel Shit anstellt.
Stell dir vor, du könntest aus dieser Form von Liebe auf deine Vergangenheit schauen. Meinst du nicht, du könntest das, was schiefgelaufen ist, schneller loslassen, schneller vergeben? Meinst du nicht, du könntest viel schneller heilen und den Wert daraus ziehen? Und meinst du nicht auch, du könntest die Menschen, die dir im Augenblick noch grollen, weil du denkst, sie haben dir etwas angetan, viel schneller loslassen? Und nochmal, das bedeutet nicht, nicht auch dafür zu sorgen, dass diese Menschen sich ihrer Verantwortung stellen müssen. Wenn dir jemand zum Beispiel Geld klaut, dann kannst du ihn lieben, weil du einfach siehst, er tut es nicht, weil er wirklich in seiner Grundnatur böse ist, sondern er tut es einfach, weil er nicht weiß, wer er wirklich ist. Und du kannst alles dafür einsetzen, dass du dein Geld zurückbekommst, inklusive juristischer Konsequenzen. Aber nehmen wir mal unser Strafsystem: Meinst du nicht, dass unser Strafsystem, so wie es heute funktioniert – nämlich primär auf Verdammung, primär auf einfach wegsperren – die Leute rausnimmt und dadurch letzten Endes die nächsten Verbrecher heranzieht? Dass das ineffizient ist? Und nur mal angenommen, wir hätten mehr Menschen auf diesem Planeten, die freier lieben könnten, dass wir dann selbst, wenn wir Menschen für eine Zeit ins Gefängnis bringen, das aus der Position der Liebe herausmachen könnten, aus der Position der Vergebung und des Mitgefühls, dass das wesentlich effektiver wäre?
Jetzt habe ich viele, viele Fragen mit dir geteilt. Und es kann sein, dass dein Kopf gerade sagt: Das ist alles Quatsch. Dann habe ich es versucht. Es kann sein, dass dein Kopf sagt: Das macht alles Sinn. Aber wie, wie, wie, wie bitte schön soll ich das machen? Dafür habe ich ein Bild mitgebracht, und zwar die Teetasse und der Ozean. Wenn du dir vorstellst, dass es tatsächlich einen Ozean, einen unbegrenzten Ozean der Liebe gibt. Und das, was unser Ego die ganze Zeit macht, weil das ist das, was wir gelernt haben – weil unsere Eltern so drauf waren, unsere Großeltern so drauf waren – unser Ego hat gelernt, es geht in diesem Leben darum, dass ich mir aus diesem Ozean der Liebe meine kleine Tasse hole. Zum Beispiel, indem ich den einen richtigen Partner finde und den Partner dazu bringe, dass er mir jeden Tag sagt, wie toll ich bin. Das ist diese grundsätzliche Verkrampfung, die viele von uns haben, diese wahnsinnige Anstrengung, weil wir überall, wo wir sind, bewusst oder unbewusst versuchen, aus diesem Ozean der Liebe so ein Quäntchen Liebe für uns herauszubekommen. Und dann haben wir einen kleinen Schluck in dieser Tasse und versuchen, das nach Hause zu bringen. Aber wir sind so verkrampft, dass es auf dem Weg dorthin bereits wieder verschüttet ist. Menschen, die verliebt sind, sind für einen Moment connected in diesem Ozean. Und dann kommt der Moment, wo das Verliebtsein nachlässt und wo wir anfangen zu verkrampfen, weil wir denken: Oh mein Gott, was passiert mit der Liebe? Und wir schauen auf diese Tasse und denken: Oh mein Gott, das verdunstet, verdunstet bis zum nächsten Tag. Und der Teil in uns, der sich so sehr nach Liebe sehnt, der vielleicht jetzt gerade nach allem, was du gehört hast, sagt: Veit, das macht alles total Sinn. Wie komme ich dahin? Das ist der Teil, der permanent versucht, diese Tasse mit ein bisschen Wasser aus diesem Ozean zu füllen. Aber der Witz ist, dass du dieser Ozean bist. Du bist eine Welle in diesem riesigen Ozean. Wenn du mich fragst, wie du dahin kommst: Wirf die Tasse weg. Schau zu, wie sich die Tasse im Ozean auflöst. Wirf deine Idee davon weg, dass noch irgendetwas zwischen dir und der Liebe steht, dass du noch irgendetwas therapieren müsstest, dass du noch irgendetwas mehr verstehen müsstest, dass du noch irgendwie etwas mehr Zeit brauchst. Erlaube deinem Verstand, sich für einen Moment in den Ozean hinein zu entspannen. Indem du dir immer wieder sagst: Ich wähle die Liebe. Ich wähle sie jetzt. Und scheiß drauf, was du fühlst, scheiß drauf, was gerade im Außen passiert. Es kann sein, dass deine Gefühle Zeit brauchen, um sich anzupassen. Dein Verhalten wird noch mehr Zeit brauchen, um sich anzupassen. Ich wähle die Liebe. Das ist die kraftvollste Wahl, die du auf diesem Planeten mit all seinen Widersprüchen treffen kannst. Ich wähle die Liebe. Hol dich aus dem Rattenrennen um die Liebe heraus. Das ist meine Einladung an dich: die Liebe zu wählen.
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