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Ein wahrer Mensch hat keine Angst vor Dreck | Dana Schwandt im Gespräch mit Veit Lindau | Folge 194

Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.

Hey ihr Lieben, ich wünsche euch einen wundervollen Tag da draußen. Hier ist Veit mit einer weiteren Episode des Podcasts “Seelengevögelt – für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes”. Ich finde, nichts inspiriert mehr, als einem echten Rebellen beziehungsweise einer Rebellin des Lebens gegenüber zu sitzen. Deshalb freue ich mich, euch heute wieder einen sehr sympathischen Gast vorstellen zu können.

Coach, Trainerin und Bestsellerautorin Dana Schwandt spricht mit mir über die Geheimnisse eines guten Lebens auf eine wirklich angenehme, radikal ehrliche Art und Weise. Lass dich inspirieren, lass dich gut unterhalten und vor allem, lass dich bewegen.

Viel Spaß dabei. Liebe Dana, ich freue mich sehr, dass du dir in der jetzt gerade sehr wahrscheinlich sehr geschäftigen Zeit die Zeit für diesen Podcast genommen hast. Herzlich willkommen 

Vielen Dank für die Einladung.

Ich möchte gleich mit einem fetten Glückwunsch beginnen. Ich habe heute mitbekommen, dass du auf der Spiegel-Bestsellerliste gelandet bist. Ja, total krass, super krass. Wann hast du es erfahren? 

Montagabend, das ist dann ja so halbgeheim.

Man darf es ja noch nicht sagen. Also ja, super krass, ich kann es noch nicht so richtig fassen. Echt toll. Cool, also fetten Respekt. Es ist übrigens mir noch nie gelungen. Es ist eines meiner großen Ziele mit all meinen Büchern gewesen, aber ich habe es noch nie auf die Spiegel-Bestsellerliste geschafft. Musst mir mal das Geheimnis verraten.

Das kann ich mir gar nicht vorstellen, wieso das? Ja, das hat ja auch immer etwas damit zu tun, wie dein Buch von den Spiegel-Leuten eingetaktet wird. Auf jeden Fall. Ja, genau. Aber auf jeden Fall habe ich mich für dich gefreut, als ich das heute gehört habe.

Toll, danke dir. Dana, dein Buch heißt “Du bist für mehr gemacht”. Und wir werden heute ganz sicher auch über dein Buch sprechen. Aber ich habe mir vorgenommen, anders anzufangen. Du stehst jetzt also quasi mit einem Ratgeberbuch auf der Spiegel-Bestsellerliste. Das heißt, du bist jetzt für viele Menschen ein Mensch, der es geschnallt hat, der es weiß, der es verstanden hat. Der das Leben gemeistert hat. No pressure, no pressure. Und ich habe mir gedacht, wir fangen einfach mal total ehrlich an.

Du kannst mir auch gerne ehrliche Fragen zurückstellen. Wann war bei dir der letzte Moment, in dem du das Gefühl hattest, du schnallst es überhaupt nicht, worum es hier im Leben geht? 

Letzte Woche. Also in kleinen Momenten habe ich das ständig, aber jetzt ein bisschen größer war das letzte Woche, als ich wieder einen fetten Streit mit Matthias hatte. Da dachte ich, Frau Schwandt, gehen Sie nicht über Los, gehen Sie direkt nochmal ganz an den Anfang Ihres Weiterentwicklungsprozesses. Das kann doch nicht so schwer sein. Unglaublich. 

Man muss dazu sagen, dass der Mann ja eine fette Widmung in dem Buch bekommen hat. Das heißt, es ist ziemlich offensichtlich, dass du ihn liebst und dass er auch wichtig für dich ist. Und dass ein Viertel des Buches über eine superglückliche Beziehung ist. 

Ja, genau. 

Ich danke dir ganz doll, dass du so ehrlich bist, weil ich persönlich finde, das ist eigentlich das schlimmste Verbrechen, das Menschen aus unserer Branche anderen Menschen antun können: zu suggerieren, wenn man so ein Buch schreibt, hat man es voll drauf. Wie gehst du damit um? Also, mit diesem Split. Du bist sehr eloquent. Ich habe in deinem Buch reingelesen, du kannst das auch wirklich gut erklären. Wie gehst du mit diesem Split um, wenn du es dann, wie zum Beispiel letzte Woche, nicht hinbekommst?

Du meinst jetzt ganz konkret im Alltag, wenn ich an dem Thema kratze und es wieder nicht geschnallt habe? 

Exakt. Weil bei mir war das zum Beispiel früher so, ich habe dann jedes Mal gedacht, ich muss eigentlich meine Arbeit einstellen. Ich darf nicht solche Bücher schreiben. 

Ja, ja, den Gedanken kenne ich auch. Wer hat mir eigentlich das Mikrofon hingeschoben, dass ich so ein Buch schreibe und dann so einen Streit anzettele? Eine meiner Maßnahmen ist es, das perfekte Bild, was ich glaube, dass Menschen sich von mir machen, immer wieder zu zerstören, um gar nicht selbst in die Falle zu tappen, diesem Bild entsprechen zu müssen. 

Also ich bin ein großer Fan davon, zu sagen, wir haben wieder gestritten oder kacke gehandelt, ungerecht mit den Kindern, und jetzt habe ich mich dafür entschuldigt, und ich bin heute nicht aus dem Bett gekommen. Einfach wirklich deutlich immer wieder zu sagen, ich habe es nicht geschnallt, bildet euch nicht ein, vielleicht bin ich in ein paar Bereichen einen Schritt voraus, in vielen anderen aber nicht. Wir können uns genauso gut andersherum hinsetzen, ihr erzählt mir von euren Erkenntnissen, von denen ich noch nichts weiß.

Also das ist für mich ein super wichtiger Punkt, um nicht immer wieder den Druck zu haben, zu denken, oh Gott, ich müsste das doch eigentlich alles können. Das ist das, was für mich über die letzten vier, fünf Jahre immer wichtiger geworden ist: da transparent zu sein. Weil ich kenne diesen Anspruch auch so, das bilde ich mir eigentlich ein. Aber da ich mittlerweile sehr transparent bin, denke ich dann schnell wieder, na ja, wenn wir uns wieder vertragen haben, kann ich übermorgen einen Post dazu machen und dann haben wir alle was davon.

Das kenne ich. Entschuldigst du dich dann erst nach dem Post oder schon davor? 

Das mache ich davor. Ich vertrete auch die Haltung “Never teach from your wounds, only teach from your scars.” Also ich habe das schon gerne vollständig verarbeitet, und dann gehe ich damit raus.

Wie geht er damit um? Also hält er dir das manchmal unter die Nase? Also Andrea challenget mich da schon. Sie stellt mich oft mit meinem eigenen Wissen, mit all dem, was ich im Seminar weitergebe, konfrontiert mich dann in solchen Situationen und erinnert mich gerne daran: “Alter, hier gibt es noch eine Kluft.”

Auf jeden Fall. Auf jeden Fall. Also ich glaube, sie ist da genügsamer als ich. Vielleicht ist das auch so ein Männer-Frauen-Ding. Ich weiß nicht, wir sind da tendenziell pingeliger als Männer. Ich glaube, ihr seid genügsamer oder wohlwollender damit, die Schwächen anzuerkennen. Aber ich kenne das schon auch, dass sie sagt: “Man muss das anerkennen, das liegt auch bei dir.”

Auf jeden Fall. Was ist für dich ein gutes Leben? Darum geht es ja auch in deinem Buch. 

Spannende Frage. Ein gutes Leben ist für mich ein Leben, in dem ich es schaffe, so oft wie möglich den Moment, in dem ich mich befinde, zu genießen in meiner vollen Lebendigkeit. Das bedeutet auf der einen Seite, in glücklichen Momenten vollständig glücklich zu sein und auch in traurigen Momenten wirklich traurig zu sein. Da hinzukommen ist noch ein langer Weg, aber das ist für mich.

Ich frage auch deswegen, weil der Titel deines Buches “Du bist für mehr gemacht” ja impliziert, dass da noch mehr ist. Ich stimme dem total zu, aber gleichzeitig sehe ich die Gefahr, dass jemand das nutzen könnte, um sich noch mehr diesem Selbstoptimierungswahn zu unterziehen. Wie siehst du das? Also dieser Spagat zwischen zufrieden sein mit dem, was jetzt gerade ist, und dem Wissen, dass da noch so viel mehr ist, was man entdecken will.

Finde ich unglaublich schwer. Also finde ich super schwer. Ich bin auch vom Typ her sehr ungeduldig. Ich bin zukunftsorientiert und habe immer Lust, dass es noch besser wird. Also ich neige dazu, auf dieser Seite vom Pferd zu fallen. Ich finde, das ist ein wahnsinnig schwieriger Spagat. Und gleichzeitig gibt es in meiner spirituellen Praxis dieses Prinzip aus dem Yoga. Es nennt sich Abhyasa-Vairagya. Das kennst du bestimmt auch.

Das heißt, das eine ist wirklich all-in zu 100 Prozent, sich selbst zum Ausdruck zu bringen, in welcher Form auch immer. Ob als Mutter, als Partnerin, als Unternehmerin, in meiner Vision. Und auf der anderen Seite gleichzeitig Losgelöstheit zu üben von dem Outcome. Ich glaube, wir sind tatsächlich dafür gemacht, einen Beitrag zu leisten und immer mehr von dysfunktionalen begrenzenden Glaubenssätzen abzustreifen.

Dafür sind wir, glaube ich, hier. Gleichzeitig ist da die Gefahr, immer nur auf dem Weg zu sein, noch mehr abzustreifen. Deswegen das Vairagya: uns auf einer emotionalen Ebene loszulösen von der Notwendigkeit, das wirklich auch tatsächlich zu erreichen. Das ist, glaube ich, die Lösung, um mir dann doch zu ermöglichen, wirklich im Moment zu bleiben und den Prozess zu genießen.

Auch wenn ich das vielleicht nur zu einem Bruchteil der Zeit tatsächlich schaffe. Aber es ist für mich ein spiritueller Weg. Es ist zumindest die Absicht, die ich verfolge, auch wenn ich finde, dass es sehr herausfordernd ist, das tatsächlich zu leben.

Was würdest du sagen, für die Menschen, die das jetzt gerade hören, also für wen ist das Buch geeignet? Ja, für die, die sagen: “Oh ey, liebe Dana, ich will gerade nicht mehr. Ich will einfach in Frieden sein mit dem, was ist.” Oder die, die sagen: “Doch, doch, doch, ich spüre, ich muss da Vollgas geben.”

Ich würde sagen, es ist für beide gemacht, weil ich habe also ganz bewusst auch in dem Buch die Hosen runtergelassen, bezogen auf meinen Prozess. Ich glaube, ein wichtiger Teil, um uns selbst zu ermöglichen, im Frieden zu sein mit dem, was jetzt ist, obwohl wir auf dem Weg irgendwohin sind, ist, in der Tiefe zu verstehen, ich bin nicht alleine mit diesem Spagat. Es ist in Ordnung, dass das so ist. Es ist in Ordnung, dass ich in einem Moment denke: “Oh geil, und dann mache ich das Projekt.” Und im nächsten Moment wieder denke: “Gott, was habe ich mir eigentlich vorgenommen?” Oder: “Ich kriege das sowieso nicht hin.” Oder: “Alle anderen machen das besser.” Ich glaube, es ist eine der heilsamsten Erfahrungen, von Menschen zu hören, zu lesen, sich mit Menschen auszutauschen und mitzubekommen: Okay, krass, ich bin nicht allein auf diesem Weg. Und ich glaube, insbesondere von Menschen, bei denen wir dazu neigen, die auf ein Treppchen zu stellen und zu denken, die haben es geschnallt, dann festzustellen: Okay, selbst die haben es nicht geschnallt, dann ist es für mich auch in Ordnung, wenn ich es noch nicht geschnallt habe.

Deswegen, ich teile natürlich Tools und Dinge, die für mich funktioniert haben auf meinem Weg, ohne davon auszugehen, dass es die Wahrheit oder der einzige richtige Weg ist. Aber ich teile das, was für mich funktioniert hat, um den Lesern Tools mit an die Hand zu geben, wie es vielleicht gehen kann. Gleichzeitig ist es mir eben so wichtig, dass klar ist: Leute, das Leben ist echt auch anstrengend, das Leben ist herausfordernd, das Leben tut weh. Das ist einfach so. Wir können entweder den Kopf in den Sand stecken und versuchen, möglichst stabil in einer Komfortzone zu sitzen, dann wird es auch wehtun und es wird vor allem, je älter wir werden, wehtun, weil wir zurückblicken und denken: Scheiße, hätte ich mal. Deswegen ist meine Idee: Okay, lass uns doch mal gemeinsam die Hosen runterlassen, erkennen: Ja, das ist einfach echt ein schwieriger, anstrengender Prozess, egal ob ich jetzt gerade Riesenprojekte voranschieben will oder ob ich einfach Frieden finden will, mit dem, was gerade ist. Natürlich ist es schwierig und schmerzhaft, weil unser Verstand so funktioniert, wie er funktioniert. Aber dann lass es uns doch vielleicht jetzt nach vorne raus tun, um die Möglichkeiten zu vergrößern, wirklich unsere Lebendigkeit zum Ausdruck zu bringen.

Wann hast du das Buch beim Verlag abgegeben? 

Ende April. Ist da diese Besonderheit unserer aktuellen Zeit, Corona, schon mit eingeflossen?

Minimal, also nicht besonders viel. Ich habe dann tatsächlich überlegt und war zu dem Zeitpunkt, es war ja noch echt alles frisch und natürlich ein Großteil schon geschrieben. Und ich war so in dem, es war noch nicht so richtig absehbar, schreiben wir gerade Geschichte für die nächsten 20, 30, 2000 Jahre oder ist es sozusagen eine Momentaufnahme, ein Phänomen. Und ich habe mich nicht berufen dazu gefühlt, wirklich eine valide Aussage zu treffen oder zu teilen. Weil ich merke, meine persönliche Lage ist auch so komfortabel, dass ich da wenig Beitrag leisten kann, um jemandem das leichter zu machen.

Wie hat sich dein Leben seitdem verändert? 

Kaum, kaum tatsächlich. Wir leben ja hier vor den Toren der Stadt, südlich von Hamburg, mit unseren beiden Kids und Hund auf dem Land. Und ich bin sowieso sehr zurückgezogen. Ich bin einfach total gerne hier zu Hause, wir arbeiten von zu Hause aus. Als dieser Lockdown anfing, habe ich irgendwo so einen Post gesehen, auf Social Media von einem Muppet, der so ein ganz verknautschtes Gesicht hat und darunter stand: “Der Moment, in dem ich realisiere, dass mein ganz normaler Arbeitstag Quarantäne heißt.”

Und da dachte ich, ja, das ist tatsächlich verrückt. Aber da wir komplett remote arbeiten mit unserem Team und unsere Kinder schon relativ groß sind, also verhältnismäßig selbstständig, homeschooling und so, war das alles relativ easy tatsächlich.

Du hast jetzt auch eine Community, also Menschen, die mit dir in Kontakt stehen. Was hat sich da verändert, also auch in deiner Arbeit mit Menschen? Also ich merke für mich, dass es ein komplett anderes Jahr ist, alles, was davor war. Inwiefern ist das bei dir? 

Ich mag das ja sehr, wenn die Menschen zu mir kommen und es wirklich wissen wollen. Weißt du, also wenn ich nicht das Gefühl habe, sie kommen jetzt für noch so einen Bespaßungsworkshop und ich habe das Gefühl, dass die Menschen in diesem Jahr, der Druck auf der schöpferischen Pipeline ist so groß, dass die Leute wirklich mehr am Stoff dran sind. Das finde ich cool.

Und ich habe aber wirklich ganz viel umgeschmissen, umorganisiert, um wirklich auf das einzugehen, was für die Leute jetzt gerade wichtig ist. Also zum Beispiel gebe ich gerade keine Live-Events, sondern mache ganz viel online und habe viel Schattenarbeit reingebracht, viel Stressabbau, weil ich einfach sehe, was ansteht bei den Leuten.

Ja, ja, das ist spannend, dass du das sagst. Also es ist tatsächlich so, dass wir, also das merke ich tatsächlich auch, der Druck auf der schöpferischen Pipeline ist auf jeden Fall größer. Also ich merke, dass die Leute wirklich mehr bereit sind, in sich zu investieren jetzt, um dir die Hand zu nehmen, das finde ich total schön.

Und das merke ich tatsächlich auch. Bei uns hat sich inhaltlich nicht so wahnsinnig viel verändert, weil unsere Ausrichtung tatsächlich, und es passt natürlich perfekt in die aktuelle Lebenszeit, darauf ausgerichtet ist, die Menschen physisch, also unter anderem das Immunsystem, aber auch innerlich in ihrer inneren Arbeit zu stärken.

Und wir sind einfach damit noch präsenter rausgegangen, noch konkreter. Also Leute machen das schon seit Jahren, aber wenn nicht jetzt, wann dann? Und das Einzige, was wir groß verändert haben, ist, wir haben insbesondere unser Einstiegsprogramm im Sommer nochmal für alle geöffnet, die jemals dabei gewesen sind, um zu sagen: Komm, jetzt ist die Zeit.

Wir hatten 700 reguläre Teilnehmer und dann nochmal 800 dazu, die gesagt haben: Oh geil, jetzt genau jetzt will ich nochmal meine Routinen überprüfen, dass ich mich vernünftig ernähre, dass ich gut schlafe, dass ich mich um mich kümmere. Besonders in Zeiten von Homeschooling, Lockdown, alle sind zu Hause. Wie kriege ich das hin, mir diesen Space zu kreieren oder mich nach innen zu wenden? Deswegen passt das von den Formaten, die wir bisher angeboten haben, natürlich perfekt.

Du gehst in deinem Buch auf fünf Säulen eines guten Lebens ein und ich würde dir gerne zu jeder Säule eine Frage stellen, damit du nicht das ganze Buch verraten musst. Für alle, die das gerade hören und gerne lesen, ich finde deinen Aufbau total schön, sehr klar. Ich finde es auch cool, dass du dich so mit einbringst, also dass du nicht von so einer hohen Warte herunter schreibst, sondern wirklich auch immer ehrlich zeigst, wie du selbst damit arbeitest. Mindset ist Nummer eins.

In dieser Zeit, was glaubst du, ist eine ganz besondere Eigenschaft, die jeder von uns jetzt gerade in seinem Mindset etablieren oder vertiefen sollte, um gut zurechtzukommen? Danke dir.

Es ist eine komplexe Arbeit mit dem Kopf, deswegen ist es schwer, jetzt eine rauszufischen, die auch wirklich machbar und umsetzbar ist. Aber ich würde sagen, wirklich zu trainieren, die Erkenntnis zu etablieren, dass unsere Gefühle nicht den Umständen folgen oder anderen Menschen oder dem, was jemand mir antut oder dadurch, dass ich jetzt in Kurzarbeit bin, sondern die Gefühle folgen immer meinen bewertenden Gedanken, immer. Jedes Gefühl, das wir jemals hatten, ist selbst gemacht. Gefühle sind ein biochemischer Prozess, sie kommen aus meinem System heraus und entstehen durch meine Gedanken.

Das Problem ist, dass diese Gedanken eben in der Regel nicht bewusst gewählt wurden, sondern aus automatisierten, sich immer wieder reproduzierenden Gedankensystemen kommen, die aus unserer Prägung stammen. Da kann man auf jeden Fall mal reinschauen, aber ein erster wichtiger Schritt wäre zu erkennen, wenn ich ein Gefühl habe, nicht sofort das Gefühl zu nutzen, um in irgendeine Handlung oder Aussage zu gehen, sondern kurz innezuhalten und mich zu fragen, welcher bewertende Gedanke in meinem System hat dieses Gefühl hervorgerufen, um da sowas wie einen Stock in die Speichen zu schieben, um nicht auf Autopilot einfach zu reproduzieren. Gerade in dieser Zeit, in der es so viele Gründe gibt, um im Außen besorgt oder paranoid zu sein.

Auf jeden Fall. Ja. Die zweite Säule ist Spiritualität und ich finde es erst mal cool, dass du das Thema mit rein nimmst, weil ich kenne viele unserer Kollegen und Kolleginnen, die schon sehr spirituell sind, die das aber draußen lassen, weil sie gerne im Mainstream nicht in eine bestimmte Ecke gesteckt werden wollen.

Was ist für dich Spiritualität? Woran muss ich dafür glauben? Auch schwierig, so kurz runterzubrechen. Gute Fragen, aber. Also mir war es super wichtig, das reinzunehmen. Doch weiß ich, dass es vielen schwerfällt, Zugang zu finden.

Wahrscheinlich nicht für die, die das jetzt hören, alle, die den Podcast hören, sind wahrscheinlich schon von dir gebrieft. Ich nehme das mal an. Deswegen haben die wahrscheinlich schon einen Zugang dazu. Aber in der Essenz, weil ich davon ausgehe

, dass wir eine Seele sind, die eine körperliche Erfahrung macht und es gibt außerkörperliche Erfahrungen.

Alles funktioniert in Frequenzen und so weiter. Da gehe ich total davon aus, und ich bin auch damit okay, dass man da nicht dran glauben muss. Aber weshalb mir das so wichtig war, dieses Thema mit reinzubringen, und deswegen ist das auch das, was ich an dieser Stelle mitgeben möchte: Wir brauchen, um wirklich glücklich zu leben, ein tiefes Vertrauen in uns selbst und in das Leben an sich.

Obwohl wir in einer grausam verrückten Welt leben, brauchen wir als Fundament dieses Vertrauen. Und das ist so ein bisschen absurd. Wir glauben, viele Gründe zu haben, warum es sinnvoll wäre, nicht zu vertrauen. Gleichzeitig ist Vertrauen die Basis dafür, dass wir in unserem persönlichen Leben überhaupt die Chance haben, ein Leben zu erschaffen, in dem unser Verstand irgendwann sagen kann: Siehst du, es war sinnvoll zu vertrauen.

Als kleiner Hinweis, was vielleicht spannend ist für die Hörer und was leicht zu begreifen ist: Wir glauben immer, wir brauchen Beweise dafür, dass es sinnvoll ist zu vertrauen, aber Vertrauen funktioniert andersherum.

Wir glauben, es funktioniert so: Wir setzen uns vor den Ofen und sagen: Lieber Ofen, gib uns bitte Wärme, dann kriegst du auch Holz. Aber so funktioniert es eben nicht. Es muss andersherum funktionieren. Wir müssen mit dem Vertrauen in Vorleistung gehen und ich spreche nicht von blindem Vertrauen. Ich sage nicht, laufe über die Straße und gucke nicht nach links und rechts. Das macht keinen Sinn. Aber es macht auch keinen Sinn, nach links und rechts zu gucken, zu sehen, dass kein Auto kommt und dann trotzdem voller Angst und Panik rüberzurennen.

Das ist die Messerschneide. Das heißt, wir brauchen ein tiefes Vertrauen, dass das Leben für uns ist und dass wir alles in uns tragen, was es braucht, um dieses Leben zum Gelingen zu führen, was auch immer das bedeutet.

Was ist für dich die tiefste Quelle deines Vertrauens? Also wenn gerade wieder alles schief geht und du dich mit deinem Mann streitest und nicht durchsiehst, wie kommst du dann wieder zurück in dieses Vertrauen?

Ich setze mich auf mein Meditationskissen, mache mir in der Regel ruhige Musik an, um nicht abgelenkt zu werden vom Hund, der hinter mir herläuft, oder von den Kindern, die ich durch die Türen höre, und gehe einfach in die Tiefe.

Ich verbinde mich in der Regel mit dem, was ich in mir glaube, was nicht meiner Persönlichkeit zugeordnet ist. Also nicht Dana, nicht die Umstände, nicht mein Körper, sondern das, was man Bewusstsein, universelle Energie, Liebe, Gott, wie auch immer nennt.

Damit verbinde ich mich und gebe das sozusagen als Kanal nach draußen zum Universum, dass ich wieder in ein Gefühl von Angedocktsein komme. Was ich tatsächlich auch gerne mache, als Schritt davor, der vielleicht für viele umsetzbar ist, um das wieder in Relation zu setzen: Ich stelle mir vor, wie ich da sitze, wo ich sitze, auf diesem Fleckchen Erde und zoome raus in die Galaxie, aus dem Weltall, und schaue aus dem Weltall auf die Erde und sehe nur diesen mini kleinen Punkt, wo ich bin.

Das ist der erste Punkt, wo ich schon merke, wie ich mich emotional entspannen kann. Ich denke: Ah, ganz vergessen. Ich bin auf einem Milliarden Jahre alten Planeten, es gibt so viele Menschen, so viel Drama, dieses Pillepalle, was bei mir gerade los ist, und dann verbinde ich mich mit dieser tiefen Essenz.

Dann gebe ich eine Frage nach innen oder eine Frage nach außen oder bitte um Gnade oder Führung, das klingt immer alles so pathetisch. Aber wenn ich merke: Alter, ich finde das alles gerade richtig zum Kotzen und ich komme nicht raus, dann einfach so etwas wie Hingabe praktizieren, im Sinne von auch wenn ich jetzt zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß, wie ich daraus kommen soll, ich vertraue darauf, dass es geht. Und ich gebe mich dieser Energie hin und übergebe die Führung.

Danke. Die dritte Säule ist eines meiner absolut liebsten Themen: Berufung. Was ist denn deine Berufung? Ich glaube, meine Berufung ist, mich zur Verfügung zu stellen, um Menschen herauszufordern, sich selbst die Wahrheit zu sagen, um wieder 100 Prozent oder überhaupt 100 Prozent Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, damit sie es selbst gestalten können.

Ich sehe mich tatsächlich immer wieder, wenn ich in einer Mastermind-Gruppe bin oder so, als die Person, die die Dinge anspricht, die unangenehm sind. Die, die sagt: Warte mal, wir sind hier falsch abgebogen oder ich kann sehen, was du sagst, und das kommt nicht aus einer Haltung von Fürsorge, sondern wirklich die unangenehmen Dinge anzusprechen, aber in einer Qualität von Liebe und Fürsorge.

Ich bin relativ radikal in dem, was ich bereit bin, reinzugeben, aber es ist immer in einer liebevollen Haltung. Was es den Menschen ermöglicht, auch wenn es unangenehm ist, das anzunehmen.

Cool. Ja. Jetzt ist ja die Zeit, die wir gerade haben, krass. Gerade was die Berufung betrifft. Wir dürfen ja eigentlich gar nicht mitreden, weil wir das, was wir machen, noch mehr machen dürfen. Es gibt viele Menschen heutzutage, die sehr wahrscheinlich, wenn sie das hören, sagen: Hey, Dana, das klingt toll, aber gerade jetzt ist mein Traum völlig zerschmettert.

Mein Business ist eingebrochen. Was gibst du diesen Menschen, außer dass sie dein Buch lesen sollten, weil es da wirklich ausführlich um Berufung geht, aber jetzt mal für alle, die zuhören, wie kann ich in so einer verrückten Zeit meiner Berufung treu bleiben oder sie finden?

Ich stelle dir heute ganz einfache Fragen. Super einfache Fragen, es ist total entspannt. Ich schwitze schon hier, warum habe ich nur einen Rollpulli angezogen? Ich würde sagen, das muss man auf zweierlei Arten betrachten.

Es gibt immer so etwas wie Krisenmanagement. Was müssen wir kurzfristig tun, damit sich die Lage entspannt? Da finde ich, braucht es keine Berufung unbedingt. Ich kann auch sagen, okay, ich gehe jetzt mal für ein halbes Jahr in irgendein Café, wenn wieder eins auf ist, oder verteile Post oder was auch immer, um einfach dafür zu sorgen, dass es bei uns stabil läuft.

Das finde ich erst mal vorausgeschickt. Ich bin mir da auch selber nicht zu schade, um Dinge zu tun, die notwendig sind, damit es für mich, für meine Familie, für meine Kinder stabil und sicher ist.

Das ist das eine. Das andere, bezogen auf Berufung, da vertrete ich tatsächlich auch einen sehr radikalen Standpunkt, weil mir oft gesagt wird: Ja Dana, aber ich habe ja Kinder, ein Haus, einen Partner, bei uns ist es nicht so leicht. Ich kann das total verstehen. Unser Verstand ist auch geschickt, Begründungen dafür zu finden, warum es nicht funktioniert. Eine Frage, die ich mir immer wieder stelle, weil als Unternehmerin stehen wir oft vor dem Punkt, sind Sprung ins Nichts. Jeder Angestellte wird eigentlich angestellt, wenn das Geld noch nicht da ist, weil er angestellt wird, um mehr Geld zu generieren, damit er bezahlt werden kann. Wir stehen oft vor Punkten, wo wir risikoreiche Entscheidungen treffen müssen.

Und ich mir immer wieder die Frage stelle: Bin ich bereit, alles, was wir haben, in die Tonne zu treten und mit meinem Mann und meinen Kindern und meinem Hund in einem Wohnwagen auf dem Bauwagenplatz zu wohnen, um das, was in mir brennt, nach draußen zu bringen in die Welt?

Habe ich natürlich keinen Bock drauf. Ich bin sowieso nicht so ein Outdoor-Typ, ich habe es gerne komfortabel. Aber die Antwort ist Ja, die Antwort ist immer ja. Und ich gehe wirklich davon aus, wenn ich heute schon nicht bereit bin, meine bequeme, komfortable, errichtete Welt zu verlassen, dann habe ich heute schon mit meiner Lebendigkeit bezahlt.

Das heißt, wir müssen wirklich anfangen, ehrlich zu uns zu sein, zu sagen: Es liegt nicht daran, dass es nicht geht. Ich bin bisher nur noch nicht bereit, den Preis zu zahlen, den es vielleicht braucht. Gespräche mit meinem Mann zu führen, obwohl er mit meiner Frau zu führen, obwohl sie sagt: “Nein, nein, nein, wir können uns das nicht leisten.” Vielleicht in eine kleinere Wohnung zu ziehen, vielleicht drei Jahre nicht in den Urlaub zu fahren.

Was auch immer die Investition ist, die es braucht, um dem zu folgen. Die Frage ist: Will ich einfach so weitermachen wie bisher oder bin ich bereit zu investieren? Nicht nur die 3000 Euro für die Yoga-Lehrerausbildung oder was auch immer mein Traum ist, sondern wirklich bereit, da rein zu investieren, meine Berufung zu leben. Also das, wofür ich hier bin, zum Ausdruck zu bringen.

Das ist so viel größer als eine Investition in eine Yoga-Lehrerausbildung. Unsere Lebendigkeit steckt da drin. Wenn wir nicht dafür gehen, im Yoga nennt man das Dharma, also Berufung nicht nur im Sinne von Beruf, sondern das, wofür ich hier bin, zum Ausdruck zu bringen, auch wenn es bedeutet, ich bin zu Hause und kriege zehn Kinder, dann werden wir krank, wir werden verkümmern, wir werden unglücklich und alle in unserem Umfeld, von denen wir jetzt behaupten, ich gehe nicht los für sie, weil mein Mann oder meine Frau das unsicher ist, die werden darunter leiden. Erstens, weil ich nicht

 in mein volles Potenzial komme und zweitens, weil garantiert im Subtext immer ein Vorwurf mitlaufen wird: Ich kann meiner Berufung nicht folgen wegen dir.

Du bist schuld, dass ich in meinem Leben nicht bekomme, was ich will. Das wird garantiert auf die Beziehung gehen. Also ich drücke das immer so ganz charmant aus: Wenn du deine Berufung nicht lebst, gehst du allen auf den Sack.

Ja, genau. Vor allem dir selbst. Also stimme dir da völlig zu. Ich glaube, was viele Menschen hören, wenn sie Berufung hören, ist: Ich mache das, was mir Spaß macht. Aber für mich ist Berufung wirklich auch etwas, was die größten Opfer erfordert. Es lohnt sich immer und es erfordert Opfer.

Auf jeden Fall. Die vierte Säule ist Gesundheit. Die überspringen wir jetzt einfach mal. Gerade in der heutigen Zeit sollte jedem offensichtlich sein, dass das ein extrem wichtiges Thema ist. Dazu gibt es viele coole Tipps von dir. Aber ich möchte gerne noch ausführlicher über Beziehungen sprechen, weil das habe ich schon in unserem anderen Podcast gemacht.

Ich glaube, so für uns beide ist das der, ich nenne es mal meinen Zen-Meister, um zu zeigen, wo ich wirklich stehe. Auf jeden Fall. Ja. Wie lange seid ihr zusammen? 18 Jahre. 18 Jahre. Was war in dieser Zeit aus deiner Sicht, also jetzt wirklich von deiner Seite aus, das größte Hindernis?

Weißt du, also etwas, was von deiner Seite aus einem wirklichen Gelingen der Beziehung im Weg gestanden hat. Was jetzt natürlich komplett weg ist. Ja, voll, das ist komplett. Ich bin ja total durchtransformiert. Damals, als ich noch nicht wusste.

Also auf meiner Straßenseite das größte Problem war, dass ich auf einem unglaublich hohen Ross saß und dachte, eigentlich ist Matthias ein totales Weichei, da müsste mehr so sein wie ich. Ich habe drei Kinder.

Er ist das Problem. Er ist das Problem, warum die Beziehung nicht funktioniert. Ich hätte gerne einen Mann, der mir die Türen aufhält und an dessen starke Schulter ich mich anlehnen kann, ohne zu merken, dass ich immer die ganze Zeit die Türklinke fest in der Hand halte.

Es gab keine Chance, dass dieser Mann für mich so sein konnte. Schon gar nicht, weil ich ihn nicht so gesehen habe. Siehst du ihn heute? Ja, in guten Momenten. Ich würde sagen, wir sind über die 50-Prozent-Grenze hinaus.

Ich würde sagen, wir bewegen uns in 60-70 Prozent. Da ist er auf jeden Fall der starke Held, der mich stabilisiert, der dafür sorgt, dass hier alles rundläuft, der dafür sorgt, dass ich mich nicht in meinem Wahnsinn verliere, der Klartext redet und der auch immer wieder mich dahin bringt, meine Wahrheit zu leben.

Klingt wie ein cooler Buddy, den du da einerseits hast. Total. Was würdest du sagen, hören gerade Leute zu, die keinen Partner haben und die jetzt vielleicht frustriert sind oder denken, bei mir wird das nichts mehr. Hast du für die Menschen eine ermutigende Botschaft?

Der Gedanke “Bei mir wird das nichts mehr” könnte der Ursprung sein, dass es nichts mehr wird. Also wäre es schon mal funktional, nicht zu sagen, es wird nichts mehr, sondern zu investieren, um da etwas zu verändern, wie auch immer man sich das für sich selbst formulieren möchte.

Also das würde ich sagen, ist die Grundlage. Wenn ich davon ausgehe, dass wir der Schöpfer unserer Realität sind, wäre der Ansatzpunkt, den ich diesen Menschen mitgeben würde: Du müsstest herausfinden, zu welchem Zweck du alleine sein willst.

Du müsstest herausfinden, als Frau, zu welchem Zweck oder was du an Männern so schlimm findest, dass du sie nicht in deinem Leben haben willst, oder andersherum, was du an Frauen so schlimm findest, dass es für dich eine zu große Bedrohung ist, sie so dicht an dich heranzulassen.

Das heißt, wir müssen die Schattenarbeit bei uns selbst machen und uns auf den Standpunkt stellen: Es ist jetzt zu diesem Zeitpunkt, ohne Partner, genauso wie mein inneres System das erschafft. Und ich muss herausfinden, zu welchem Zweck es offensichtlich der größere Mehrwert ist, alleine zu sein, als jemanden zu haben, um die Tür wieder dafür aufzumachen, diese Person in mein Leben zu lassen.

Das heißt, mein Single-Dasein ist kein Zufall, sondern eigentlich letztendlich eine geniale Kreation meines Unterbewusstseins. Ja. Was ist mit denen, die das gerade hören und sagen: Hey Dana, dein Mann klingt toll.

Der klingt toll. Wenn ich so einen an meiner Seite hätte, dann würde mir das auch gelingen. Ja, das höre ich von wahnsinnig vielen Frauen. Wir hatten auch in unserem Gespräch, dass es halt nicht diese Männer gibt. Es gibt ja eigentlich nur meinen Mann und dich. Und vielleicht noch zwei oder drei andere. Und das war es dann auch.

Die anderen können sich ein Pech-Schild malen und das hochhalten. Auch da würde ich sagen, ist es geniale Schöpfung unseres Unterbewusstseins oder unserer inneren Systeme. So wie ich dachte, Matthias ist das Weichei vorm Herrn und hat es halt nicht geschnallt. Konnte er erst in meinen Augen, er war das an sich schon immer, aber in meinen Augen erst zu dem starken Mann werden, den ich mir gewünscht habe, als ich das in meinem System zugelassen habe.

Deswegen beißt sich sozusagen die Katze in den Schwanz, wenn ich sage, es gibt die Männer nicht, es gibt sie, aber offensichtlich will ich sie nicht sehen oder ich will sie nicht so sehen. Das ist wieder meine Aufgabe.

Es ist wieder auch, wenn es eine scheiß Botschaft ist und keiner das hören will, ich kann das gut verstehen. Es ist meine Aufgabe herauszufinden, zum Beispiel wenn ich mir jemanden wünsche, wie ein Veit oder Matthias als Frau und denke, die gibt es nicht.

Wieso will ich so jemanden nicht haben? Wieso ist das für mich bedrohlich, so jemanden an meiner Seite zu haben? Ganz ehrlich, Matthias ist echt das Beste, was ich mir für mich vorstellen kann, und es ist echt herausfordernd, mit ihm zusammen zu sein. Also bequem ist das nicht immer, sage ich dir.

Meinst du, das liegt an ihm? Natürlich nicht, natürlich liegt das an mir. Bestimmt ist es super easy mit mir. Super, super easy. Dezent, ruhig, still, bescheiden. Ja, ja, ja, das sind meine Attribute. Ja, also ich habe dich unterbrochen.

Ja, genau, ich wollte nur sagen, dass wir mit Freunden auch ein Gespräch dazu hatten. Ich gehe davon aus, dass wir immer die perfekten Partner finden. Wir haben eine innere Prägung und wir sind ein Sog für Menschen, die zu dieser Prägung passen. Nicht bewusst, sondern es liegt natürlich tief. Das heißt, wir sind ein Sog für immer die gleichen Männer oder Frauen und kreieren uns damit die immer gleichen Erfahrungen.

Deswegen gibt es so oft Menschen, die sagen: Ich gerate immer an die gleichen. Wenn du deine innere Arbeit tun würdest, dann kann es in der Zukunft sein, dass du eben auch an andere gerätst oder dass du in der Beziehung nicht wieder weglaufen musst, sondern die Beziehung dafür nutzen kannst, das, was in dir bisher dazu geführt hat, dass du in der Beziehung das nicht geschafft hast, zu transformieren.

Das wirklich zu wandeln, um dann die Nähe zu kreieren, die du eigentlich willst. Weil ich davon ausgehe, dass der Partner, den wir finden, immer der perfekte Partner ist, um den eigenen Scheiß aufzuräumen. Weil der ist der Perfect Match zu unserem inneren Scheiß.

Das heißt, der ist der Perfect Match für alle Trigger, alle Buttons, definitiv alle Knöpfe und gleichzeitig der direkte Kanal zur Transformation, wenn wir bereit sind, da durchzugehen. Deswegen, alle Singles, überlegt euch gut, ob ihr das wollt.

Meine Seifenblase der Arroganz ist durch einen Spruch eines meiner wichtigsten Lehrer geplatzt. Ich hatte damals eine Liste, was ich mir für eine Frau wünsche, was sie alles für tolle Eigenschaften haben soll.

Und dann hat er gesagt: Stell dir mal vor, du würdest diese Frau treffen. Dann habe ich gesagt: Ja. Und er hat gesagt: Was sollte die mit dir anfangen? Das hat total Sinn gemacht.

Ja, das hat so Sinn gemacht, weil ich in dem Moment wirklich begriffen habe, dass es immer das Perfect Match ist. Dana, ich höre raus, dass das Buch nicht für jemanden zu empfehlen ist, der sich erhofft, durch die Lektüre des Buches alleine glücklicher zu werden. Ich habe die Ahnung, dass man sich relativ selbstverantwortlich noch unbequemere Fragen stellen muss.

Ja, auf jeden Fall. Ich bin Meister der unbequemen Fragen. Für wen ist das Buch ein gutes Buch?

Für alle, die bereit sind, für alle, die einen Hintern in der Hose haben und auch bereit sind, sich auf die Schnauze zu packen und die Knie blutig zu schlagen, um dann zu lernen, wieder aufzustehen.

Ich gehe davon aus, du kennst bestimmt Brené Brown, die einen so schönen Spruch gesagt hat: Wenn du dich auf diesen Weg der persönlichen Weiterentwicklung begibst, dann ist es nicht so, dass du das Risiko eingehst, auf die Schnauze zu fallen. Nein, du wirst unter Garantie so richtig fett auf die Fresse fallen. Du wirst dir die Knie blutig schlagen, sitzt vor Hunderten von Menschen, die alle mit dem Finger auf dich zeigen und lachen.

Und das wird passieren. Du musst wählen, das zu tun, um dann aufzustehen, dir den Staub abzuklopfen, Pflaster auf die Knie zu kleben und weiterzumachen. Es ist schmerzhaft. Es ist wirklich einfach zum Kotzen. Also der letzte Streit war echt zum Kotzen. Es war definitiv lauter als Zimmerlautstärke. Ich denke dann immer, ich will irgendetwas kaputt machen, was nur Matthias schadet.

Dann fällt mir immer wieder ein: Scheiße, wir haben ein gemeinsames Konto, das funktioniert nicht, weil ich es von unserem gemeinsamen Ersatz bezahlen muss. Also ich bin ja richtig sauer. Das ist echt anstrengend, aber es gibt halt keine Alternative.

Ich danke dir echt für deine Ehrlichkeit, das finde ich total erfrischend. Dana, was ist für dich als Mensch derzeit deine stärkste Sehnsucht? Also wenn du dir vorstellst, dass Gott gerade zuhört und du hast die Möglichkeit, einen Wunsch zu äußern?

Mein größter Wunsch wäre es, weniger getrieben zu sein in der Verwirklichung meiner selbst und das mehr in Gelassenheit leben zu können. Ich neige immer noch dazu zu denken: Das müssen wir noch mal machen und das wäre toll und das könnte so helfen.

Dann tue ich mir zu viel auf den Teller und fange an zu stolpern und kreiere mir meinen eigenen Stress. Ich wünsche mir wirklich, wirklich, wirklich, und ich übe das, aber wenn Gott jetzt zuhört, gut zuhört, dann wäre das mein größter Wunsch: wirklich einfach in Zufriedenheit das Beste zu geben.

Das würde ich gerne einfach so stehen lassen, weil ich glaube, dass das viele von uns nachvollziehen können. Ich danke dir sehr für das Gespräch und wir verlinken das Buch unten drunter. An alle, die Bock darauf haben, bewusst blutige Knie zu holen und sich eine große Portion Mut zu holen. Also ich finde, es ist einfach ein Buch, das Mut macht, gerade weil du auf Augenhöhe kommst und eben nicht von oben herab.

Das war eine Folge aus dem Podcast “Seelengevögelt – für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes”.

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