Beim folgenden Text handelt es sich um automatisch generierte Zeilen des von Veit Lindau eingesprochenen Podcasts. Diese wurden mit Hilfe von künstlicher Intelligenz korrigiert, sodass sie weitgehend korrekt sind. Für etwaige Fehler entschuldigen wir uns. Den Originalpodcast kannst du über die untere Player-Leiste hören.
Ihr Lieben, ich wünsche euch einen wundervollen Tag. Hier ist Veit mit einer weiteren Episode meines Podcasts „Seelengevögelt“ für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes, heute wieder mit einem heißen und einem meiner absoluten Lieblingsthemen.
Bevor ich darauf eingehe, möchte ich mich allerdings von Herzen bei all den Menschen bedanken, die meiner persönlichen Bitte aus der letzten Episode vor einer Woche so direkt und konkret gefolgt sind.
Wisse bitte, das bedeutet mir richtig viel. Ich fühle mich ernst genommen von dir, und es ist einfach ein tolles Gefühl zu sehen: Hey, ich kommuniziere nicht in luftleeren Raum, sondern draußen gibt es Menschen, denen unsere Arbeit etwas bedeutet.
Also vielen, vielen Dank. So ihr Lieben, heute geht es um das vielleicht heißeste Thema unserer menschlichen Beziehung, nämlich um Ehrlichkeit. Ich bin kein Mensch, der sagt, wir müssen immer ehrlich sein. Ich sehe das überhaupt nicht moralisch, aber ich glaube, dass radikale Ehrlichkeit tatsächlich der absolute Turbo-Booster für deine Entwicklung ist und gleichzeitig die Grundvoraussetzung für einen guten, tiefen Schlaf am Abend, weil du einfach das, was du wirklich bist, gelebt hast. Deswegen möchte ich dich heute zum Thema radikale Ehrlichkeit inspirieren. Ich wünsche dir wie immer viel Freude und spannende Erkenntnisse beim Hören.
Dein Veit.
Willst du den Weg der radikalen Ehrlichkeit gehen? Und ich wette mal, so wie die meisten von euch gestrickt sind, schreien sie gleich ganz laut „Ja!“ Bis dir wieder jemand die Knöpfe drückt, bis du wieder mal Angst hast.
Schau, das ist der Mega-Klopper, genauso wie Schattenarbeit. Okay, nochmal. Ich bin ab jetzt hier mit euch zusammen in den kommenden Monaten und Jahren, um zusammen Schattenarbeit, Liebesarbeit, Lehrarbeit zu trainieren, zu üben, zu üben, zu üben, zu üben.
Wenn du Ja zur radikalen Ehrlichkeit sagst, verstehe bitte, das ist ein Weg, den du beschreitest und immer wieder neu und immer tiefer bestreiten musst. Es ist eine Kunst. Und ich möchte dir heute aus meiner Sicht zwei Perspektiven mitgeben, auf Ehrlichkeit, die dir helfen können, diese Kunst wirklich immer mehr zu verfeinern.
Die erste Perspektive ist eine sehr einfache, und du hast das sicher schon mal gehört. Das sind die drei Siebe des Sokrates-Tests. Sokrates ist einer der berühmtesten Philosophen der Welt. Er hat in Griechenland gelebt und seine Schüler immer wieder herausgefordert, wenn sie also auf dem Marktplatz zusammenstanden und philosophiert haben, die Botschaft durch die drei Siebe der Wahrheit passieren zu lassen und erst das rauszulassen, was wirklich durch die drei Siebe durchkommt. Die erste Frage ist: Ist es die Wahrheit? Schau, ist es die Wahrheit, dass dich jemand anders wütend macht? Nein, das ist es nicht, das weißt du spätestens seit der Schattenarbeit. Es bist immer du selbst.
Es ist ein Unterschied, ob ich sage, „Du machst mich wütend“, was immer eine Lüge ist, oder ob ich sage, „Als du das gesagt hast, ist in mir Wut aufgestiegen.“ Da bin ich schon näher an der Wahrheit dran. Kommt es aus der Güte? Das ist natürlich ein hoher Anspruch. Kann ich, wenn ich gerade selbst wütend bin, gütig sein?
Also, wenn wir mal ganz ehrlich sind, müssten wir dann alle sehr häufig die Klappe halten. Ich persönlich bin nicht ganz so radikal wie Sokrates. Ich sage, du musst doch deine Wut äußern können, aber ich kann meine Wut äußern mit der Absicht von „Bäh, ich mache dich schlecht und will dich vernichten und dich runtersetzen“, oder aber in der Tiefe kommt meine Wut aus der Absicht, dir nahe zu sein, und ich muss dir dafür auch mitteilen können, dass ich wütend bin. Ich kann tatsächlich gütig über meine Wut sprechen. Du kannst zum Beispiel sagen: „Pass auf, das, was ich jetzt gleich sage, kommt sehr wahrscheinlich mit Wut heraus, weil ich gerade so wütend bin, aber glaub mir, ich liebe dich und will mit dir zusammenkommen.“ Oder ich sage: „Du Arschloch!“, und das ist nicht gütig. Aber das Letzte ist: Ist es notwendig? Ist es notwendig? Muss ich dir das jetzt gerade um die Ohren hauen? Oder geht es gerade darum, dass ich das erst mal aushalte? Brauchen wir diese Wahrheit an dieser Stelle? Muss ich mein Kind jetzt mit der Tatsache konfrontieren, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt, oder darf es alleine darauf kommen? Muss ich dir alles sagen, was ich über dich denke, oder kann ich mich fragen: Ist das notwendig?
Also, wenn wir diese drei Siebe im Internet anwenden würden, dann herrschte auf Facebook erst mal Stille. Dann würde jetzt mal eine Weile nichts kommen und wir würden anfangen, eine echt coole Unterhaltung zu führen.
Also die herzliche Einladung, in den kommenden Tagen einfach immer mal wieder an die drei Siebe zu denken. Gut. Jetzt möchte ich dir die zweite Perspektive geben. Ich möchte mit dir noch einmal die wichtigsten Elemente der radikalen Ehrlichkeit zusammenfassen.
Okay, halten wir fest: Radikale Ehrlichkeit ist in allererster Linie eine Wahl, die etwas damit zu tun hat, dass du dir klar darüber wirst, auf welchem Level du dein Leben leben möchtest. Es ist total okay, wenn deine Tante sagt: „Ne, ich will nicht erwachen. Ich will einfach nur eine gute Zeit haben.“ Dann weißt du, okay, Tante spielt auf Level 1. Da musst du ihr beim nächsten Mal nicht alles schonungslos um die Ohren hauen. Auf welchem Level möchtest du dein Leben leben?
Schau, je anspruchsvoller dein Level ist, umso mehr Mut wirst du aufbringen, wirklich deine Wahrheit zu äußern. Weil wenn du wirklich verstehst, dass du hier auf diesem Planeten bist, um zu erwachen, dann hast du eine ganz andere Bereitschaft, dich ins Feuer zu stellen, als jemand, der sagt: „Hey, das ist eh nur mein einziger Durchlauf als Fleischklöpse, den mache ich mir so gemütlich wie möglich.“ Auf welchem Level? Zweitens, welche Absicht? In der Facebook-Gruppe habe ich heute die Frage gelesen: „Okay, Veit, was mache ich denn…?“ oder auf Instagram war es, glaube ich: „Was mache ich denn, wenn ich gar nicht weiß, was ich vom anderen will?“ Gute Frage. Erst mal ehrlich damit sein und dem anderen nicht auf die Nerven gehen damit. Schau, du kannst ehrlich sagen: „Veit, ich weiß noch gar nicht, was ich in der Beziehung mit dir will. Ob ich dir näher kommen will oder nicht.“ Dann kann ich ehrlich sagen: „Weißt du was, finde es in Ruhe heraus und komm wieder, wenn du es weißt. Aber wenn du noch mal vor mir sitzt und deine Unklarheiten auspackst, oder du eigentlich schon am Abmarsch bist und nur noch Gründe sammelst, dann benutze ich die Chance schamlos.“
Kläre deine Absicht, und die Absicht kann so simpel sein: rein oder raus. Ich will im Kontakt oder ich will weg. Absicht ist total wichtig, und damit musst du auch ehrlich sein. Ganz ehrlich, im Augenblick habe ich das Gefühl, 80 bis 90 Prozent im Internet ist einfach Kommunikationsmüll. Ich lese was, bei mir blubbert was hoch, und ich rotze es raus. Zeitverschwendung für alle. Wenn du das nächste Mal was rauskotzen willst, halte kurz inne und frage dich: Was ist deine Absicht? Willst du recht haben? Dann schreibe: „Achtung, ich will jetzt recht haben.“ Willst du Hilfe? Dann schreibe: „Achtung, ich will jetzt Hilfe.“ Willst du jemandem etwas Gutes tun? Schreibe: „Achtung, ich will dir etwas Gutes tun.“ Fokus auf die Absicht ist die Powerforce überhaupt.
Nächster ganz wichtiger Punkt: Respekt. Ich hoffe, ich konnte dir rüberbringen, dass Wahrheit ein grandioses Schwert ist, und es ist ein Schwert. Wahrheit kann auch wirklich verletzen. Deswegen ist es extrem wichtig, immer wieder das, was du äußern willst, auf Angemessenheit zu überprüfen. Ist es der richtige Zeitpunkt? Ist es die Sprache, die diesem Menschen angemessen ist? Ist der andere überhaupt offen dafür? Habe ich ihn darauf vorbereitet, dass jetzt gleich etwas kommt? Respekt.
Überfalle bitte nicht Menschen mit deinem Ehrlichkeitswahn, okay? Mach dir klar, dass jedes wirklich ehrliche Gespräch Seelenschirurgie ist. Sage: „Schatz, ich hätte gerne eine halbe Stunde mit dir, weil ich etwas wirklich Wichtiges mit dir teilen möchte. Bitte nimm dir Zeit dafür, öffne dich dafür, hör mir richtig gut zu.“ Das ist Respekt. Ganz, ganz wichtige Frage: Mit wem gehst du wie tief? Aus meiner Sicht eines der größten Missverständnisse in einer Beziehung ist, dass wir zusammenkommen, vielleicht einmal Sex haben, und dann beiläufig darüber sprechen: „Hey, wie sieht es mit dir aus? Stehst du auf Ehrlichkeit? Ja klar, Ehrlichkeit ist cool, ich auch. Check.“ Was genau meinst du mit Ehrlichkeit? Heißt das immer ehrlich? Heißt das ehrlich, wenn ich nachfrage? Heißt das, bestimmte Sachen gehen mich nichts an?
Mit wem gehst du wie tief? Und bist du bereit, das am Anfang klar zu machen? So, Menschen, die neu in unser Team kommen, besonders die, die nicht aus dem psychosozialen Kreis kommen, was ich persönlich sehr mag, weil sie oft keine rosarote Vorstellung von der Arbeit bei uns haben, sondern bodenständig sind, sehen wir manchmal, wenn sie die ersten Team-Meetings mitmachen, wie wir Tacheles reden – also zum Teil sehr intime und schöne Sachen, aber auch sehr deftige – wie sie voll die Ohren schlackern. Doch wir klären das Thema von Anfang an, okay, darum geht es hier. Bei uns macht man sich auch nackig. Dann können die schon in der Probezeit entscheiden, ob sie das freut oder nicht. Und wir können auch sehen, wie sie darauf reagieren, ja, ziehen sie sich immer mehr zurück. Dann wissen wir schon, okay, das macht nicht wirklich Sinn, die werden sich nur quälen. Klär das mit deinen Leuten. Mit wem gehst du wie tief und wer will dasselbe Level an Ehrlichkeit? Lass uns über Wahrheit sprechen.
So, Wahrheit ist ein großes Wort. Und ich hoffe, wir beide sind uns einig darüber, dass wir nicht im Besitz der absoluten Wahrheit sind. Zum Beispiel jedes Mal, wenn jemand behauptet, er habe alles durchschaut, ist das eigentlich schon ein Grund, skeptisch zu sein. Genauso wie jemand, der heutzutage sagt, er verstehe die ganze komplexe Welt-Situation und könne genau erklären, was hier läuft. Da wäre ich schon mal misstrauisch. Also du und ich, wir können die absolute Wahrheit vielleicht in Meditation erfahren. Aber wenn wir dann zurückkommen und versuchen, darüber zu reden, stammeln wir. Das heißt, jedes Mal, wenn ich mit dir über Wahrheit spreche, spreche ich von meiner Wahrheit. Jetzt kommt der Punkt. Aber meine Wahrheit kann ich auch noch sehr grob, sehr oberflächlich formulieren und ich kann sie immer genauer formulieren. Und jetzt bitte gut merken. Das ist ganz wichtig. Je genauer, je tiefer du deine Wahrheit zu packen bekommst und kommunizierst, umso weniger Widerstand wirst du in dem anderen Menschen erzeugen. Es gibt einen wunderbaren Begriff dafür. Der stammt von Gay und Kathlyn Hendricks, das sind, das ist ein Beziehungspaar, die sind übrigens auch sehr lange zusammen und ultraglücklich, kleiner Witz. Der heißt „mikroskopisch genau die Wahrheit sagen“.
Das klingt erst mal ein bisschen gestellt. Was ist damit gemeint, mikroskopisch genau die Wahrheit zu sagen? Wenn wir mit anderen sprechen, präsentieren sich viele Menschen die Wahrheit auf einer sehr oberflächlichen Ebene. Ein Beispiel: Ich habe eine gute Bekannte, die in Gesprächen gerne sagt: „Ich bin total berührt davon.“ Das ist ein Satz, der klingt irgendwie gut. Berührt mich, wenn jemand berührt ist. Aber wenn ich da mal näher drüber nachdenke, merke ich, so richtig sagt der Satz nichts. Ja, ich bin berührt. Was genau heißt das? Also erstens, was genau berührt dich gerade? Bedeutet deine Berührung, dass du positiv berührt bist, dass du negativ berührt bist, dass du wütend bist? Welche Gedanken kommen dir dazu? Das heißt, wir geben uns sehr häufig mit Allgemeinsätzen zufrieden und glauben, wir würden etwas sagen, aber tatsächlich schlittern wir an der Oberfläche der Wahrheit entlang. Teste das mal in den kommenden Tagen, indem du aufmerksam zuhörst, was Menschen so sagen, und dich dann fragst, was genau bedeutet das jetzt? Also zum Beispiel, jemand liest ein spannendes Buch und sagt: „Ey, mir sind so die Lichter aufgegangen.“ Klingt cool, ne? Boah, mir sind so die Lichter aufgegangen. Nächste Frage: Was bedeutet das konkret? „Das wollte ich jetzt nicht erklären, weil ich wollte einfach nur, dass mir die Lichter aufgehen.“ Wenn du mich jetzt fragst, was das konkret bedeutet, zwingst du mich innezuhalten und nachzudenken, wie ich die Erkenntnisse aus diesem Buch tatsächlich leben kann.
Okay, das heißt, auch wenn wir ein Buch lesen, schlittern wir ganz oft an der Oberfläche entlang und integrieren die Erkenntnisse gar nicht. Noch ein super Beispiel ist die sogenannte Kausallüge. Wir lieben es in Gesprächen, dem anderen die Schuld zu geben. „Du hast mich wütend gemacht.“ Wir wissen, wir sind ja hier voll cool, ne? Wir sind ja voll in der Schattenarbeit drin und voll selbstverantwortlich. Wir beide wissen, dass das immer eine Lüge ist. Wenn jemand zu dir kommt und sagt: „Ey, du machst mich so wütend“, selbst wenn du das gar nicht bewusst wahrnimmst, dein Unterbewusstsein geht in den Widerstand, weil es weiß, das kann nicht stimmen. Dein Unterbewusstsein weiß: „Nee, ich habe dich nicht wütend gemacht. Ich habe einfach nur gesagt, was ich denke.“ Das heißt, Kausallüge bedeutet, wenn ich in meiner Kommunikation festlege, wer für was verantwortlich ist. Und meist, lass uns mal ehrlich sein, ist immer der andere verantwortlich. „Du tust mir weh, du greifst mich an.“ Ich meine, ich rede jetzt nicht von körperlichen Angriffen, aber wenn ich zu dir sage: „Du Arschloch!“, habe ich dich nicht angegriffen, ich habe einfach Schallwellen aus meinem Mund rausgelassen. Das heißt, wenn ich die Kausallüge anspreche, zwinge ich dich zu einem sogenannten Antagonismus. Du musst zwangsläufig in den Widerstand gehen. Meine Tochter, die war schon früh sehr schlau, hat mir mal gut zugehört, wenn ich ihr kluge Sachen erzählt habe. Und dann hat sie, wenn ich beim Frühstück gesagt habe: „Oh, du machst mich so wütend“, geantwortet: „Ich kann dich gar nicht wütend machen. Schau doch mal bei dir nach, was dich wütend macht.“
Also, was bedeutet jetzt mikroskopisch genau? Mikroskopisch genau würde zum Beispiel bedeuten, dass ich sage: „Okay, als du vorhin so langsam gesprochen hast, habe ich realisiert, dass Wut in mir aufgestiegen ist.“ Das klingt erst mal fast genauso wie der Satz: „Dein langsames Sprechen macht mich wütend.“ Aber es ist ein riesiger Unterschied. Das ist eine ganz andere Aussage, okay? Mikroskopisch genau bedeutet, ich fange an, so genau zu kommunizieren, dass du mir nicht mehr widersprechen kannst. Denn erst dann, wenn du mir nicht mehr widersprechen kannst, erzeugst du keinen unnötigen Widerstand mehr. Wenn ich dich verantwortlich mache, wenn ich sage: „Du solltest…“ oder jemand verallgemeinert: „Veit, du machst immer das…“, ist das pauschal schon mal nicht richtig. Ich achte zum Beispiel extrem auf Sprache. Verallgemeinerungen wie „immer“ sind nie richtig. Du zwingst den anderen quasi dazu, zu widersprechen. Mikroskopisch genau wäre: „In einigen Fällen sagst du so.“ Noch genauer wäre: „Ich habe gehört, dass du in einigen Fällen das und das gesagt hast.“ Wenn ich nämlich zu dir sage: „Klassiker in Beziehungen: ‚Du hast das so und so gesagt.‘“ Und ich habe eine andere Erinnerung, was mache ich? Ich widerspreche, logisch. „Nein, habe ich nicht gesagt.“ „Doch, hast du.“ Boom, Kampf. Korrekt wäre: „In meiner Erinnerung hast du es so gesagt.“ Jetzt bin ich bei mir. Mikroskopisch genau die Wahrheit bedeutet, ich überlege, und es braucht wirklich Überlegung am Anfang, wie ich es formulieren kann, dass es vor Gericht, wenn jemand genau nachschaut, tatsächlich der Wahrheit entspricht.
Übrigens, ihr Lieben, ich möchte gerne nochmal dieses ominöse, fürchterlich belastete Wort „Verschwörungstheorien“ aufgreifen, weil das ja gerade so viel in Mode ist. Ich möchte euch wirklich einladen, für alle, die das Thema beschäftigt, das Buch, das ich in dem Workshop gepostet habe, zu lesen. Es heißt, glaube ich, „Nichts ist, wie es scheint.“ Schaut, die Suche nach Wahrheit ist immer erstrebenswert, immer, auf beiden Seiten, auf allen Seiten. Aber wenn wir… Und das werfe ich diesen Verschwörungstheorien vor: Behauptungen aufstellen, die so schnell aufeinander folgen, dass nur jemand, der sehr aufmerksam ist und sich viel Zeit nimmt, genau zu recherchieren, merkt, dass hier kleine Unschärfen vorhanden sind. Und dann noch eine, und dann noch eine, und plötzlich ist der Abzweig da und wir rauschen in den Tunnel. Und es klingt total logisch. Dann ist das hartes Wort Demagogie. Das heißt, wir müssen heutzutage in unserem Gespräch, weil viele Gespräche schnell überhitzt sind, in dem, was wir lesen, in den Videos, die wir anschauen, runterkommen. Wenn du merkst, du bist empört, weil jemand etwas gesagt hat, komm erst mal runter. Dann frage dich: Hat er das wirklich gesagt? Hör dir das Video nochmal an. Kann man das vielleicht auch anders verstehen? Wenn du merkst, es kommt nicht an, frage dich: Habe ich mikroskopisch genau die Wahrheit kommuniziert? „Ich habe deinen Post gelesen, dabei habe ich das und das gefühlt.“ Mikroskopisch genau die Wahrheit. „Ich habe deinen Post gelesen, ich finde deinen Post doof.“ Das ist schon ein bisschen von der Wahrheit weg. Aber okay, ist immer noch dein gutes Recht. „Dein Post ist doof“, ist noch oberflächlicher. Je oberflächlicher deine Wahrheit, umso mehr Widerstand wirst du erzeugen. Das ist ein ganz simples Gesetz. Das heißt, die Kunst der radikalen Ehrlichkeit liegt eigentlich darin, mal wieder tief durchzuatmen und meine Wahrheit so tief wie möglich zu formulieren.
Das vorhin beschriebene Schema kann dir aber helfen. Es gibt grundsätzlich drei Ebenen von Wahrheit. Und bitte, das nicht total schwarz-weiß sehen, da gibt es natürlich auch noch Abstufungen dazwischen, aber das hilft dir, das zu verstehen. Es gibt eine Oberflächenwahrheit, es gibt eine Mittelwahrheit, es gibt eine Tiefenwahrheit.
Die Oberflächenwahrheit, das ist das, was ganz häufig aus dieser Erstreaktion kommt, über die wir vorhin gesprochen haben. Oberflächenwahrheit ist meist eine Du-Botschaft. „Du bist schlecht, dein Post ist doof, du hast nicht recht.“ Oberflächenwahrheit ist meine Energie in deinem System, wo sie nicht hingehört und wo du zwangsläufig Widerstand erzeugst. Meistens ist Oberflächenwahrheit mit Anklage verbunden: „Du machst das falsch“, einem Urteil: „Du bist falsch“ und einer Forderung: „Du solltest es anders machen.“ Wenn das Wesen vor dir kein gehorsamer Zombie ist, wird es innerlich oder äußerlich rebellieren.
So, alle diejenigen unter euch, die eine langfristige Liebesbeziehung haben, eine langfristige Freundschaft haben, etc., achtet mal in den kommenden Tagen darauf, wie schnell Menschen sich Du-Botschaften um die Ohren hauen. „Du bist…“ erzeugt Antagonismus. Die Mittelwahrheit, hier bin ich schon bei mir. Ich spreche von mir. „Ich bin wütend.“ Ist was völlig anderes als „Du machst mich wütend.“ „Ich bin wütend.“ Darüber lässt sich nicht streiten, wenn ich gerade wütend bin, bin ich gerade wütend. Ich rede über mein Gefühl anstatt über ein Urteil. Zum Beispiel zu schreiben: „Dein Post ist doof“, ist ein Urteil. „Beim Lesen deines Posts habe ich Empörung gespürt“, bin ich mehr bei mir. Gebe ich dir keine Angriffsfläche. Wenn ich sage: „Dein Post ist doof“, kannst du sagen: „Wieso? Der ist cool.“ Wenn du sagst: „Ich habe beim Lesen deines Posts Empörung gespürt“, bin ich bei mir. Es ist ein bisschen mühsamer, aber erstens wirst du dich souveräner fühlen, weil das ist deine Wahrheit und die kann niemand bestreiten. Und zweitens wirst du weniger Widerstand erzeugen.
Jetzt viele von euch kennen sicher die gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg. Das oberste Prinzip davon ist, ich rede nicht davon, was du tun sollst, sondern ich komme zu meinem Gefühl und ich komme zu meinem Bedürfnis. „Ich fühle mich nicht gesehen. Ich wünsche mir, dass du mich siehst.“ Jetzt bin ich bei mir. Das kann man nicht bestreiten. Du kannst sagen: „Okay, höre ich, will ich dir aber nicht erfüllen.“ Aber ich bin bei mir. Großer, großer, wahrscheinlich der kapitalste Fehler einer Beziehung: Unser Gehirn rastet ein in der Vorstellung, der andere schuldet uns was. Macht er aber nicht. Kein Mensch, bitte zieht euch das echt rein, kein Mensch auf dieser Welt schuldet dir irgendetwas. Das heißt, jedes Mal, wenn ich sage: „Du sollst mich sehen, du sollst mir zuhören“, provoziere ich einen Antagonismus, provoziere ich Widerstand. Wenn ich sage: „Ich wünsche mir, gesehen zu werden. Ich fühle Schmerz“, bin ich bei mir. Das heißt, ich gebe dir Luft zum Atmen.
Und die dritte Ebene, die tiefste Ebene, so wenn wirklich alles kommuniziert ist, ist Liebe. Und jetzt kommt das Paradox, Leute. Wir müssen nicht einer Meinung sein. So, wenn Menschen, zum Beispiel gerade in der heutigen Zeit, schaffen, oben anzukommen. Erstmal die ehrliche Schicht: „Okay, ehrliche Schicht, ich finde dich zum Kotzen.“ Zweite Schicht: „Ich finde dich nicht wirklich zum Kotzen. Mir macht Angst, dass wir einer Meinung sind. Ich verstehe, ich höre dir zu, ich merke, mir kommt Angst hoch. Was ich mir eigentlich wünsche, ist Nähe mit dir.“ So, dann kommunizieren zwei Menschen diese Schichten. Und bestenfalls können sie sich ihre Wünsche erfüllen. Aber selbst wenn sie sich nicht erfüllen können, können sie am Ende in einer Stimmung sagen: „Ich verstehe jetzt dein Bedürfnis. Und ich sehe es immer noch anders als du.“ Wie kann ich dir dennoch das Gefühl geben, dass ich dich sehe, dass du mir wichtig bist? So, das heißt, ich kommuniziere diese beiden Ebenen, dann kommt irgendwann die Ebene, wo ich dir in die Augen schaue und sage: „Ich liebe dich.“ Wir haben in unserem Paarcoaching Paare voreinander sitzen gehabt, die durch diesen Prozess der Wahrheit an den Punkt gekommen sind, dass sie gesagt haben: „Hey, wir müssen uns eingestehen, diese Beziehung ist vorbei.“ Und die dennoch das in Liebe und Mitgefühl tun konnten, weil die gesamte Wahrheit kommuniziert war.
So, deswegen ist es wichtig zu verstehen: Solange es Krieg gibt zwischen dir und einem anderen Menschen, zwischen verschiedenen Parteien, ist die Wahrheit nicht auf der tiefsten Ebene kommuniziert. So, warum schlagen sich Politiker die Köpfe ein? Weil sie bestimmte Dinge einfach nicht fühlen wollen. Weil sie nicht vor anderen im Bundestag stehen können und sagen: „Ich bin gerade hilflos. Ich habe gerade Angst. Ich will mein Wohlstand sichern.“ Nein, sie bleiben an dieser Oberflächenebene und können deswegen uns, dem Volk, viel weniger dienen, weil das Kindergartenverhalten ist. Und so, warum streiten sich Paare, die gerade noch in Liebe zusammen waren, in einem Scheidungskrieg? Weil sie bestimmte Dinge nicht fühlen wollen. Weil sie bestimmte Dinge nicht hierherbringen wollen. „Mir tut es so weh, dass wir auseinandergehen, dass wir gescheitert sind. Ich kann den Schmerz kaum aushalten und deswegen gehe ich in den Krieg.“ Du kannst leider, aus meiner Erfahrung, nicht mit jedem Menschen in diese Tiefe kommen. Manche Menschen steigen einfach aus. Aber du kannst jedem Menschen gegenüber in diese Tiefe kommen. Du brauchst den anderen nicht dazu. Wenn der andere auf der Oberflächenebene bleibt, kannst du trotzdem da bleiben. Du kannst das alles aufschreiben. Du kannst schreiben: „Okay, mein Bedürfnis ist das, ich fühle jetzt meinen Schmerz, ich fühle jetzt meine Ohnmacht.“ Du holst das nach und kommst irgendwann an den Punkt, wo du in Frieden bist, und dann bist du raus aus dem Krieg. Jedes Mal, wenn du Krieg spürst, jedes Mal, wenn du Krieg spürst in dir, weil du einen Post liest, der dir nicht gefällt, bist du nicht auf der tiefsten Ebene.
Jetzt könnte man ja sagen, okay, lass uns doch gleich auf die tiefste Ebene gehen. Und tatsächlich ist es das, was viele „Spiris“ machen. „Spiris“ lieben es, so zu tun, als wenn sie in Liebe wären. Das heißt, wir gucken uns an und sagen: „Hey, es ist alles Liebe.“ Nee, es ist nicht alles Liebe. Wenn ich zum Beispiel auf der oberen Ebene noch nie als Frau meinem Mann gesagt habe: „Ich finde dich zum Kotzen. Ich finde es zum Kotzen, dass du mich verraten hast.“ Wenn du das noch nie geäußert hast, weil du hohe spirituelle Ideale hast und dann denkst: „Hey, Moment mal. Nicht der Verrat hat mir Schmerz bereitet, sondern es ist mein eigener Schmerz aus meiner Kindheit.“ Dann verschließt du dich. Ja, in der Tiefe ist es dein eigener Schmerz. Und ja, wenn du erleuchtet wirst und heilig wirst, dann würde dir das nicht wehtun. Aber bist du nicht. Du bist ein Mensch auf allen drei Ebenen. Das heißt, du brauchst auch das Ritual des reinen Tisches, wo du immer mal wieder völlig unvernünftig sagen kannst: „Ich finde dich einfach zum Kotzen“, damit sich dieser Großhirn entspannen kann. Und dann gehst du zur nächsten Ebene und sagst: „Und ich fühle meinen Schmerz und ich fühle mich allein gelassen und was ich mir eigentlich wünsche.“ Und dann kommst du zu dieser Ebene.
Okay, das heißt, achte darauf, wenn du jemand bist, der dazu tendiert, sich mit „Fluffy-Fluffy“-Konzepten zuzudecken, dass du immer mal wieder ehrlich hinschaust, wie weit du damit kommst. Ich habe vor ein paar Tagen einen Post gebracht, da ging es um das Schwert, das Schwert der Kommunikation und dass es wichtig ist, Grenzen zu setzen, etc. Und dann schreiben mir immer wieder ein paar Leute: „Nein, kein Schwert, Liebe ist bedingungslos.“ Leute, das ist Bullshit. Das ist Bullshit. Liebe ist, wenn wir irgendwann mal heilig sind und am Bodhi-Baum sitzen, alle Chakren komplett durchgeblasen haben und das Karma komplett abgetragen haben, dann ist Liebe komplett bedingungslos. Solange du ein Fleischklöpschen hast, solange du aus irgendeinem Grund auch nur eine stinknormale Frau und ein stinknormaler Mann bist, existierst du auf allen drei Ebenen. Du kommst nur mit dem Konzept der bedingungslosen Liebe in einer normalen, realen, schweißtreibenden Beziehung nicht weit, weil der andere mit seinem Ego auf dir herumtrampelt. Wenn dich was sauer macht, ja, wenn du denkst: „Das macht mich
sauer“, dann sag: „Das macht mich sauer.“ Nächste Ebene: „Schatz, jedes Mal, wenn ich deine Zahnbürste hier rumliegen sehe, empfinde ich Wut. Ich habe da mal reingespürt, es ist gar nicht wirklich Wut, sondern darunter ist ein tiefes Gefühl von Kontrollverlust über mein Badezimmer, weil bis jetzt, bevor du gekommen bist, war das immer so schön aufgeräumt. Was ich mir wünsche, ist, dass du verstehst, wie wichtig mir das ist und dass du mir durch das Aufräumen der Zahnbürste zeigen könntest, dass ich dir wichtig bin.“ Das ist bedingte Liebe. So, wenn da mein kluger Scheiß daherkommt und sagt: „Hey, die Zahnbürste ist eine Illusion. Ich bin eine Illusion. Ist doch toll, dass du einen Kontrollverlust erleiden kannst. Du wolltest doch erwachen.“ Wenn der Mann dich liebt, sagt er: „Habe ich gehört. Gebe ich dir gern. Lass uns zusammenkommen.“
Okay, alle drei Ebenen sind wichtig. Das war eine Folge aus dem Podcast „Seelengevögelt. Für die Rebellen und Rebellinnen des Geistes“ mit Veit. Wir danken dir, dass du zugehört hast und dass du hier bist. Hast du Lust bekommen, dich vom mächtigsten Tabu in zwischenmenschlichen Beziehungen zu verabschieden, dann beschreite den Weg der radikalen Ehrlichkeit. Unten in der Textbeschreibung findest du den Link und alle weiteren Infos zum Online-Kurs „schattenwerk“. Wir freuen uns auf dich. Bis gleich.