27.03.2020

Was Yoga kann

Wie Yoga funktioniert und wofür es gut ist

Von Kristin Rübesamen

Seit ich Yoga übe, werde ich gefragt, wie Yoga eigentlich funktioniert, oder wofür dieses „Joga“ gut sei. Die Herausforderung besteht dann darin, diesen Menschen die Scheu vor etwas zu nehmen, das sie angeblich nicht können („zu unbeweglich“), ihr Misstrauen gegenüber eine sektenähnlichen Gemeinschaft zu entkräften („nein, Yoga ist keine Religion“) und gleichzeitig ihre Neugier zu wecken. Denn die Leute fragen nicht ohne Grund.

Sie ahnen, dass es da eine wunderbare Technik gibt, ein seit Jahrtausenden existierendes Instrument, das uns hilft, körperlich gesund und geistig klar zu werden. Tja, tatsächlich beides auf einen Schlag. Dazu noch die nachweisbare Wirkung auf die Gesundheit, die therapeutische Wirkung bei allen Zivilisationskrankheiten, die uns plagen: Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht, Rückenschmerzen, Rastlosigkeit, Verdauungsprobleme, Schlafprobleme und so weiter.

Aber nochmal zurück zu Körper und Geist. Wörtlich aus dem Sanskrit übersetzt heißt Yoga „Joch“, man kann sich schön vorstellen, wie Geist und Körper zusammen unter ein Joch „geschirrt“ werden. Modern übersetzen könnte man Yoga mit Integration. Alles, was uns als Menschen ausmacht, unser Körper, unser Herz, unser Verstand, setzen wir zusammen. Von dieser Allianz profitieren dann alle Teile.

Unser Immunsystem wird stark, unsere Angstattacken verschwinden, unser Schlaf wird tief, unsere Gedanken klar, unser Herz groß, unser Mut wächst, und natürlich werden unsere Muskeln sehnig und lang, unser Gelenke gesund und unser Stoffwechsel funktioniert.

Schlechter Schlaf liegt selten an der Matratze

Damit hat Yoga schon mal einen riesigen Vorteil gegenüber konventionellem Sport. Yoga integriert nicht nur Geist und Seele. Yoga hat wirklich etwas mit Transformation zu tun. Im Yoga geht es nicht darum, den inneren Schweinehund zu bekämpfen und besser, schneller oder sonst etwas im Komparativ zu werden. Es geht um Akzeptanz und Integration. Das klingt etwas heftig und pathetisch, aber all das schenkt Yoga demjenigen, der bereit ist, zu üben.

Yoga integriert den physischen, emotionalen und mentalen Körper. Wenn jemand Rückenschmerzen hat, das weiß heute jedes Kind, ist das nie allein ein anatomisches Problem. Wenn jemand schlecht schläft, liegt es selten an der Matratze, sondern natürlich am Lebensstil und jener geistigen Unruhe, die uns als letztes noch das Handy checken lässt, obwohl wir wissen, dass das unsere Nachtruhe beeinträchtigen wird.

Yoga hilft und Yoga heilt gerade, weil es auf allen Ebenen wirkt. Damit kann keine Tablette mithalten.

Yoga ist kein 5-Sterne-Hotel. 

Man muss an nichts glauben, wenn man Yoga übt, man muss nicht Sanskrit sprechen, man darf Fleisch essen, wenn man Yoga übt (obwohl sich da zugegebenermaßen die Geister scheiden), man braucht keine teuren Yogaklamotten und Yoga hat auch nichts mit Askese zu tun (außer man will das).

Yoga ist auch kein 5-Sterne-Hotel, kein Wellnessding mit Räucherstäbchen und Klangschalentamtam. Yoga ist ganz schlicht eine Disziplin, die uns hilft, uns innerlich wie äußerlich, seelisch, geistig und körperlich ins Gleichgewicht zu bringen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und angesichts der Tatsache, dass die meisten von uns nicht im Gleichgewicht leben, das Ungleichgewicht in ihrem Leben mit großer Kraftanstrengung ignorieren, bis sie zusammenbrechen, ist dieses Gleichgewichtsthema ein Riesending.

Loslassen

Zuletzt ist Yoga eine Übung im Loslassen. Gerade jetzt in Zeiten von Seuchen und politischer Unruhe hilft uns Yoga, unsere innere Stärke zu kultivieren und nicht aus dem Auge zu verlieren, was wirklich wichtig ist: Die Liebe zu allen Lebewesen. So heißt auch unser schönstes Mantra: Lokah Samasta Suhkino Bhavantu – mögen alle Lebewesen glücklich und frei sein und mögen meine Gedanken, Worte und Taten dazu beitragen. Allein das ist doch schon spitze. 

Über die Autorin

Kristin Rübesamen ist Journalistin, Buch-Autorin und Chefredakteurin des Magazins von YogaEasy, Deutschlands größtem Online-Yogastudio. Wenn du jetzt auf den Geschmack gekommen bist und die Effekte des Yoga am eigenen Leib spüren möchtest,  

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