30.04.2021

Job.Utopia

Eine Vision für menschliche Arbeit

Wenn du zur Arbeit gegangen bist, was war dabei dein primäres Gefühl?
Freude und Sinn? Oder Pflicht und Zwang?

Wenn du heute eine enorme Summe Geld erben würdest, würdest du weiterhin deinem Job nachgehen oder kündigen?

Stell dir eine Welt ohne Not vor, in der alle Menschen einer Arbeit nachgehen, die sie wirklich lieben. Kannst du uns alle lächeln sehen? Kannst du fühlen, wie viel Freude wir freisetzen? Wie unsere Kreativität explodiert, weil wir nicht mehr gezwungen, sondern eingeladen werden?

Klingt das verrückt für dich? Utopisch? Kann sein. Doch beginnt nicht alles Neue mit einer „vollkommen unrealistischen“ Vision? Haben wir nicht so den Himmel erobert und tödliche Seuchen besiegt? In dem es „Verrückte“ gab, die darauf beharrten, dass es eine Lösung geben muss? Die Welt des Möglichen ist immer viel weiter, als uns das gegenwärtige Paradigma vorschreiben will.

Meckern über das, was ist, kann jeder. Besonders wenn es um Arbeit geht, jammern wir Deutschen sehr gern. Doch Nörgeln ist etwas für Denkfaule. Es verändert nichts. Ich möchte dich einladen, wirklich groß zu denken und dann... mutig zu handeln. Wir brauchen dringend eine neue, gute, starke Vision menschlicher Arbeit, an die viele glauben: Angestellte und Unternehmer*innen, Selbstständige, Student*innen und Rentner*innen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Wusstest du, dass...

• die Krankheitstage wegen Burnout in Deutschland von 2004 bis 2011 um das 18-Fache gestiegen sind?
• sich die Anzahl der Tage, die Beschäftigte aufgrund von Depressionen und anderen psychischen Krankheiten am Arbeitsplatz fehlen, in den vergangenen 15 Jahren mehr als verdoppelt hat?
• in Deutschland 17% der Mitarbeiter*innen gar keine und 67% nur wenig emotionale Bindung zu ihrem Arbeitsplatz verspüren?
• deine Arbeit neben deinen Beziehungen den stärksten Einfluss auf deine Lebensqualität und deine Gesundheit hat?

Wir beschäftigen uns heute selbstverständlich mit Fragen, die vor 100 Jahren nur von Einzelnen berührt wurden: „Wer bin ich? Was ist der Sinn? Was ist wirklich wesentlich?“, doch unser Verständnis von Arbeit stammt noch aus dem Zeitalter der Industrialisierung. Der einzelne Mensch als Rädchen einer riesigen Leistungsmaschine. Wir haben ein Perpetuum Mobile erschaffen und glauben, es bedienen zu müssen. So rollt und rollt das Rad weiter. Immer schneller. Doch wir sind keine Leistungsmaschinen. Wir sind emotionale, Sinn suchende Wesen. Zu meinen Klient*innen zählen sowohl Arbeitslose, Angestellte, Selbstständige und Unternehmer*innen.

Viele werden von ähnlichen Fragen bewegt: Wie kann ich aus dem Hamsterrad des ständigen Leistungsdrucks aussteigen, ohne zur*m Aussteiger*in werden zu müssen? Ist es möglich, mit dem was mir Freude macht, genügend Geld zu verdienen? Was genau bereitet mir eigentlich Freude?

Die positive Psychologie hat sich viel mit der Frage beschäftigt: Was lässt Menschen dauerhaft erblühen? Ihre Vertreter*innen befragten hunderttausende Menschen, um die wichtigsten Faktoren für Glück herauszufinden: Ob wir es wollen oder nicht, Geld spielt tatsächlich eine Rolle. Wenn es fehlt, stresst es. Das heißt, Geldverdienen ist durchaus ein guter Grund, um zur Arbeit zu gehen.

Die fünf stärksten Faktoren für unser Wohlbefinden haben jedoch mit Kohle gar nichts zu tun:

  1. Positive Gefühle.
  2. Engagement, also einen guten Unterschied für andere zu machen.
  3. Stabile und freundliche Beziehungen.
  4. Ein tieferer Sinn in dem, was wir tun.
  5. Selbstwirksamkeit.


Das bedeutet, wir sind dann glücklich, wenn uns unsere Arbeit positive Gefühle beschert, etwas Gutes für andere tun lässt, in einem angenehmen Umfeld stattfindet, einem tieferen Sinn dient und uns konkrete Erfolge beschert.

Bis vor kurzem wurde der Fortschritt einer Gesellschaft lediglich an Einkommen, Wachstum und Leistung gemessen. In den letzten Jahren findet endlich auf vielen Ebenen ein Umdenken statt. Wir entwickeln uns langsam von einer Gesellschaft des Habens zu einer des Seins. Unternehmen führen „weiche Themen“ wie Meditation, Achtsamkeit und Entspannung bei ihren Mitarbeitern ein. Selbst die Kanzlerin hat im sogenannten Deutschlandforum rund hundert Fachleute aus aller Welt damit beauftragt, den Zusammenhang von Lebensqualität und Fortschritt zu erforschen. Doch wir können es uns nicht leisten, auf die Veränderung „von oben“ zu warten. Jede*r von uns ist herausgefordert, ihre*seine Vorstellung von Arbeit neu zu erdenken und sich dort, wo sie*er wirkt, für einen konstruktiven Wandel einzusetzen.

Was bedeutet Arbeit heute für dich?
Und wenn alles möglich wäre, was sollte Arbeit sein?

Meine Definition von Arbeit

Ich möchte dir gern meine Definition vorstellen: Arbeit ist dein schöpferischer Selbstausdruck auf unserem Planeten. Durch deine Arbeit drückst du aus, woran du glaubst und was du wertschätzt. Arbeit beginnt nicht mit einem bezahlten Job, sondern mit deinem ersten Atemzug. Sie endet auch nicht mit der Rente, sondern mit deinem letzten Atemzug. Du hattest und hast viele Jobs, für die du nicht mit Geld bezahlt wirst: Schüler, Geliebter, Mutter, Opa.

Geld sollte deinem Selbstausdruck dienen und nicht umgekehrt.

Klingt das utopisch? Na und! Lassen wir es real werden. Denn wir alle wissen, dass etwas nicht stimmt. Wir fühlen uns in unserer Würde verletzt, wenn wir für Geld Dinge tun, an die wir nicht glauben. Lass uns gemeinsam die ökonomische Wunde heilen. Was kann jede*r Einzelne von uns tun? Was kannst du tun?

Erstens: Entdecke dein Feuer. Folge deiner Sehnsucht.

Der Hirnforscher Professor Gerald Hüther hat einmal gesagt: „98% unserer Kinder sind hochbegabt. Nach der Schule sind es nur noch 2%.“ Unser altes Bildungssystem macht aus kreativen, begeisterten Genies ängstliche Notwendigkeitsdenker, die nicht mehr von innen nach außen leben (Was will ich wirklich arbeiten? Wofür brenne ich?), sondern von außen nach innen (Was gibt mir der Arbeitsmarkt an Möglichkeiten vor?) Statt einer mächtigen Sehnsucht zu folgen, versuchst du, dich in eine der vorgefertigten Boxen zu zwängen. Wozu? Um sicher durchzukommen und irgendwann zu sterben? 
Wach auf. Hol dir dein Feuer zurück!

Zweitens: Warte nicht darauf, von anderen entdeckt zu werden. Erkenne dich selbst!

Im sogenannten „Genius-Project“ lies Jay Niblick 197000 Menschen in 23 Ländern befragen, um herauszufinden, welche Eigenschaften den Unterschied zwischen den wirklich Erfolgreichen und dem Rest ausmacht. Das Ergebnis war erstaunlich. Es waren eben nicht irgendwelche besonderen Talente, sondern letztlich zwei einfache Elemente: Erfolgreiche Menschen verfügen über eine gute Selbstkenntnis und konzentrieren sich auf ihre Stärken. Sie suchen Umstände auf, die es ihnen ermöglichen, dass, worin sie gut sind, zu leben.

Wie genau kennst du dich? Worin bist du stark? Und worin wirst du sehr wahrscheinlich nie wirklich gut sein? Wenn du nicht weißt, wie du tickst, wird es schwer, den perfekten Arbeitsplatz zu finden. Jeder Mensch ist eine besondere Blume mit einzigartigen Gaben. Leider haben sich viele so sehr angepasst, dass sie nicht mehr wissen, worin ihre spezielle Berufung besteht. In unseren Seminaren zu diesem Thema erforschen wir 8 Grundelemente deiner Begabung: Dein Credo, deine Passionen, Talente, Verhaltenstyp, Fertigkeiten, Erfahrungen, Motivationsmotoren und idealen Rollen. Wie auch immer du dir diese Selbsterkenntnis holst, es lohnt sich! Du wirst viel schneller spüren, was und wer zu dir passt und was verändert werden muss, damit du in deinen Flow kommst.

Drittens: Hör auf, wie ein*e Angestellte*r zu denken. Begreife dich als eigenverantwortliche SELBST-AG.

Egal, ob du dich als Angestellte*n, Unternehmer*in oder Rentner*in siehst, du bist immer eine für sich stehende SELBST-AG, die in Beziehung mit anderen geht, um ihre Schätze zu teilen. Dies kann unter Bedingungen geschehen, die dich schwächen oder stärken. Dich darum zu kümmern, liegt an dir.

Weißt du, wen 90% aller angestellten Menschen für ihren Arbeitsstress verantwortlich machen? Ihre*n Chef*in! Wenn du so denkst, hast du ein echtes Problem. Denn du bist nicht dein*e Chef*in. Du bist du. Hier und nur hier liegt deine Macht. Wenn du herausgefunden hast, was für eine einzigartige Blume du bist, Schritt 2, ist es deine Verantwortung, zu erforschen, unter welchen Umständen du am leichtesten erblühst und sie dann zu erschaffen. Es braucht acht Wächtertugenden, um aus einer klar erkannten Berufung auch einen erfolgreichen Beruf zu machen:

  1. Groß denken. Hol dir dein Recht zurück, frei in jede Richtung zu denken.
  2. Eigenverantwortung. Es ist deine SELBST-AG! Niemand wird es für dich tun.
  3. Lauschen. Der innere Ruf offenbart sich meistens leise.
  4. Klarheit. Bring deine Begabung auf den Punkt. Benenne präzise, was du brauchst, um voll zu erblühen.
  5. Konkretheit. Wenn du weißt, wie du tickst und was du willst, forme daraus konkrete Ziele, die du konsequent angehen kannst, statt nur davon zu träumen.
  6. Dienen. Bei aller Selbstverwirklichung vergiss nicht, dass Leben Kooperation bedeutet. Die anderen werden dich unterstützen, wenn du ihnen voller Begeisterung in ihrer Entfaltung dienst.
  7. Mut und Spielen. Deine Einzigartigkeit entdeckst du, wenn du immer wieder die vorgefertigten Bahnen verlässt, Fehler riskierst, um die Ecke denkst, ungewohnte Rollen einnimmst, die Komfortzone erweiterst.
  8. Kontinuum. Falls du denkst, dass dein Traumjob über Nacht zu dir kommt, vergiss diesen Artikel und träum weiter. Um dich vollständig zu verwirklichen, braucht es Zeit. Um genau zu sein: Dein ganzes Leben.


Lass dich davon nicht deprimieren. Tatsächlich ist es eine gute Nachricht.
Der Weg in diese Richtung ist ein spektakuläres, dein Herz stillendes Abenteuer.

Also verschwende keine Zeit. Geh los. Verwirkliche dich. Fang heute damit an.


Kurstipp:
The Call | Finde deine wahre Berufung